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■ Klage wegen Volksverhetzung anhängigSkinhead trotz Verfahrens zum Bund

Mannheim (AP) – Die Bundeswehr hat einen Mannheimer Skinhead trotz laufender Ermittlungen wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und Verwendung von Zeichen verfassungswidriger Organisationen zum Wehrdienst eingezogen. Das Kreiswehrersatzamt Mannheim erklärte gestern dazu, es habe von den Vorwürfen gegen den Mann nichts gewußt. Dem 24jährigen, der inzwischen aus gesundheitlichen Gründen aus der Bundeswehr entlassen wurde, wird vorgeworfen, im Herbst 1997 an Ausschreitungen am Mannheimer Hauptbahnhof beteiligt gewesen zu sein. Im Januar dieses Jahres rückte der Rechtsextremist zum Wehrdienst ein.

Das Kreiswehrersatzamt Mannheim erklärte, da es für die Justiz keine Meldepflicht gegenüber der Bundeswehrverwaltung gebe, sei von dem Ermittlungsverfahren nichts bekannt gewesen. Trotz seiner Entlassung am 15. Mai trat der 24jährige am Dienstag in Bundeswehruniform als Zeuge in einem Verfahren vor dem Amtsgericht auf.

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