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Klage gegen Cern-Experiment gescheitertGericht sieht keinen Weltuntergang

Der Versuch, die Experimente mit dem Teilchenbeschleuniger LHC zu stoppen, ist endgültig gescheitert. Ein Gericht in Münster wies die Klage ab.

Für die Wissenschaftler am Genfer Cern ist der Teilchenbeschleuniger LHC ein Erfolgsmodell. Bild: ap

MÜNSTER afp | Eine in der Schweiz lebende Deutsche ist endgültig mit einer Klage zur Verhinderung des aus ihrer Sicht drohenden Weltuntergangs gescheitert. Die Frau habe nicht darlegen können, dass die physikalischen Experimente am Teilchenbeschleuniger LHC in Genf sogenannte Schwarze Löcher produzierten, die alles irdische Leben vernichten könnten, entschied das Oberverwaltungsgericht Münster in einem am Dienstag veröffentlichten Beschluss.

Die Frau hatte zuvor ebenfalls ohne Erfolg an das Bundesverfassungsgericht gewandt. (Az: 16 A 591/11)

In dem weltgrößten Teilchenbeschleuniger des Kernforschungszentrum Cern lassen die Forscher seit März vergangenen Jahres Atomteilchen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen. Sie versprechen sich davon Erkenntnisse über noch nicht entdeckte Materie und den Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren.

Weil dabei theoretisch auch Schwarze Löcher entstehen könnten, die Materie anziehen und verschlingen, befürchtete die Klägerin den Weltuntergang. Doch der trat bislang nicht ein. Stattdessen entdeckten die Forscher höchstwahrscheinlich das sogenannte Gottesteilchen, das seit langem gesuchte Higgs-Boson.

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12 Kommentare

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  • H
    Heavy_D.

    Jetzt mal ehrlich. Wo kann man die Termine für Experimente am CERN einsehen?

    Findet am 21.12.2012 eines statt?

  • E
    emil

    @robbyy

     

    ewiger frieden. also hier in europa, wo das christentum noch gut im rennen ist, gibt es wohl eher fegefeuer.

    und eschatologisch rappelt es ja ohnehin erstmal kräftig :)

  • C
    Claudia

    @dubinator: Mit einiger sicherheit ist der Begriff "Gottesteilchen" ein flasches Zitat. Der Urheber sprach von einem "goddammed" Teilchen, weil es so schwer zu finden war.

  • M
    mmkretsch

    Der Begriff "Gottesteilchen" leitet sich übrigens von einem verkürzten "god damned particel" ab, da Wissenschaftler nun schon so lange nach diesem "gottverdammten Teilchen" gesucht haben. Kein Witz!

  • NB
    Niels Bohr

    Möglicherweise ist die Befürchtung dieser Dame bereits eingetreten! Möglicherweise befinden wir uns längst in einem schwarzen Loch!

  • A
    Ahnung

    Das Gericht hat, auch nach Anhörung der Gutachter, von der Thematik genauso viel Ahnung wie der Durchschnittsleser hier.

     

    Man hätte sich die Mühe also sparen und das Urteil auswürfeln können...

     

    Interessant ist in diesenm Zusammenhang allenfalls die Äußerung von Robert Oppenheimer, theoretischem Physiker und Leiter des Manhattan-Projekts:

     

    Er gab zu, bei der Zündung der ersten Atombombe nicht wirklich sicher gewesen zu sein, ob eventuell eine Kettenreaktion mit vollständiger Zerstörung der Erde die Folge sein könnte.

     

    Grau ist eben alle Theorie...

  • D
    dubiator

    Der Begriff "Gottesteilchen" ist genauso bekloppt wie die Klage dieser Frau.

  • FS
    Forschungsreaktor STOPPEN

    alle Zivilisationen die in Schwarzen Löchern verschwunden sind können nicht mehr berichten.

     

    PS: Atomwaffen Forschung in Aachen, Stuttgart, Karlsruhe STOPPEN und Forschungsreaktoren Mainz, Garching, Wannsee STOPPEN !!

     

     

    "The Atomic States of America": Exploring a Nation’s Struggle with Nuclear Power

    http://www.democracynow.org/2012/1/24/the_atomic_states_of_america_exploring

  • 4
    4tehlulz

    hoffentlich kommen gleich auch hier die verschwörungsspinner aus ihren ecken. das war ja mit dem chemieunfall heute schon exzellente unterhaltung.

  • S
    Steffen

    Die Klägerin sollte mal 42 lesen, von Thomas Lehr. Ein spannender Titel! :-)

  • R
    robbyy

    Die Maya wussten es.

     

    Am 21.12.2012 wird bei einem Versuch ein solches schwarzes Loch produziert werden. Es wird die Welt verschlingen und es wird ewiger Frieden einkehren.

  • L
    Luetzgendorff

    Das war doch zu erwarten. Genau so wie im Fall der Gentechnikpflanzen ist von Gerichten nichts zu erwarten. Jetzt hilft nur noch die CERN-Dreck weg- Bewegung, mit Bosonen-Befreiung und Zerstörung der lebensfeindlichen Magneten und Spulen. Das ist nur Notwehr gegen Menschen- und Natur-verachtende Technologien. Wo bleibt Greenpeace, der WWF, der BUND? Wo sind die Grünen?