: Kita-Träger froh
Behörde und Wohlfahrtsverbände einigen sich über verbilligte Krippenplätze. Erholungsangebote bedroht
Bei einer Sitzung der „Vertragskommission“ zum Kita-Gutscheinsystem sind sich die Sozialbehörde und die Kita-Verbände am Freitag überraschend einig geworden. „Es wird die Krippenanlaufbetreuung für fünf Monate zu Elementarpreisen geben“, berichtet Norbert Keßler von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW). Die Vertreter der Sozialbehörde hätten glaubhaft versichert, dass es sich hier um ein „befristetes Angebot“ handle, das kein „Präjudiz“ für spätere Zeiten darstelle.
Die Kitas würden die finanzielle Belastung aber nicht allein tragen, erklärt Keßler. So habe die Sozailbehörde im Gegenzug die Kostensteigerungsrate von 1,28 Prozent für das Jahr 2004 bewilligt. Damit, so Keßler, seien die Probleme für 2004 „erledigt“. Offen bleibt aber, wie es im Kita-Etat 2005/2006 weitergeht. Doch auch diesen Verhandlungen blicken die AGFW-Verbände, die etwa 21.000 der 50.000 Kita-Plätze stellen, nach erster Tuchfühlung mit der Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram „zuversichtlich entgegen“. So habe die CDU-Politikerin die Kunde von Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro als Spekulation zurückgewiesen. Überlegt werden soll nun offenbar, ob nicht ein anderes, kostengünstigeres System der Personalkostenfinanzierung gefunden wird. Das im August 2003 eingeführte Gutscheinsystem hatte zu bis zu 40 Millionen Euro Mehrkosten bei nahezu gleich bleibender Kinderzahl geführt.
Schlechte Nachrichten gibt es unterdessen für die drei Kinderheime der Rudolf-Ballin-Stiftung, die für über 1.200 Kinder aus sozial schwachen Familien Erholung an Nord- und Ostsee sowie im Allgäu bieten. Behördensprecher Oliver Kleßmann bestätigte gestern, dass aus Gründen des allgemeinen Sparzwangs „geprüft“ werde, die dafür nötigen 7 Millionen Euro Zuschuss zu streichen.
Kaija Kutter