piwik no script img

■ QUERBILDKirsche

Beim iranischen Kino scheiden sich die Geister. Quentin Tarantino ist ein erklärter Fan des Vorzeige-Regisseurs Abbas Kiarostami und adelt dessen Filme mit seinem guten Namen. Die Jury der letztjährigen Filmfestspiele in Cannes verlieh Kiarostamis Der Geschmack der Kirsche ohne zu mucken die Goldene Palme. In der bunten Filmzeitschrift Cinema hingegen drischt man auf diese Parabel über die Stellung der Intellektuellen im Mullah-Staat ein, als ob das stille, kleine Werk ein Vergehen am Geschmack der Unterhaltungshungrigen sei. Eines muß man aber Kiarostamis Filmen bei all der Behäbigkeit seiner Bilder zugestehen: Ähnlich wie das souveräne Auftreten der iranischen Nationalmannschaft bei „France 98“ rückt er das im Westen verbreitete Bild vom Iran wohltuend zurecht. Film wird bei Kiarostami zur Flaschenpost (ausführliche Rezension im überregionalen Teil der taz).

Do, 16. bis Mi, 22. Juli, 17.45 Uhr und 20 Uhr, Abaton

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen