: Kirche missachtet
Die Festnahme einer Kurdin im Kirchenasyl in Schleswig-Holstein hat zu scharfer Kritik des Flüchtlingsrates geführt. „Wir fordern die Ordnungskräfte dringend auf, das Kirchenasyl zu respektieren“, hieß es in einer Erklärung. Am Sonnabend hatten Polizisten die kurdische Mutter von sieben Kindern beim Fensterputzen an dem zur Kirche gehörenden Gemeindehaus in Friedrichstadt (Kreis Dithmarschen) festgenommen. Die Kurdin war 1994 vor Verfolgung, Folter und Vergewaltigung in der Türkei nach Deutschland geflohen und hatte danach erfolglos mehrere Asylanträge gestellt. Seit mehreren Monaten suchte die Familie Schutz vor Abschiebung in der evangelischen Kirchengemeinde Friedrichstadt. Nach der Festnahme erlitt die Frau einen Schwächeanfall und wurde auf die Intensivstation des Husumer Krankenhauses gebracht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen