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Kinotips

Ein gelungener Versuch, die Schrecken des Holocaust in Erinnerung zu rufen oder ein unangemessenes Melodram? Steven Spielbergs Schindlers Liste ist ein Medienereignis ohne gleichen. Über drei Millionen Deutsche haben den Film über den Kriegsgewinnler und Industriellen Oscar Schindler, der über 1200 Juden vor der planmäßigen Ermordung bewahrte, inzwischen gesehen, Diskussionen toben in allen TV-Kanälen. Eine klare Position hat der Regisseur der Dokumentation Shoah Claude Lanzman. Er wirft Spielberg vor, das Bilderverbot übertreten zu haben, Schindlers Liste sei Kitsch. Kann man den Holocaust darstellen? ist das Thema eines Gespräches am Karfreitag im Abaton. Nach dem Film diskutieren der Theologe Jörg Herrmann und Abaton-Programmacher Matthias Elwardt mit dem Publikum. Abaton, 1. 4. 12 Uhr

Das riesige Interesse an Schindlers Liste bewegte das 3001-Kino dazu, noch einmal den Dokumentarfilm Hotel Terminus - Das leben und die Zeit des Klaus Barbie von Marcel Ophüls zu zeigen, der 1988 ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Der viereinhalbstündige Film ergibt mit Dokumenten und Augenzeugenberichten ein Bild der Person von Klaus Barbie, der wegen seiner Kriegsverbrechen „der Henker von Lyon“ genannt wurde und Mitte der 80er Jahre in Frankreich verurteilt wurde. Da der Verleih den Film aus Rentabilitätsgründen im April aus seinem Programm streicht und ein neuer Verleih nicht in Sicht ist, ist dies in absehbarer Zeit die letzte Gelegenheit, Hotel Terminus zu sehen. 3001, bis 2. 4., jeweils 18 Uhr

Muslime in Deutschland sind heute das Thema heute im Cinematri-Club des Museums für Völkerkunde. Gezeigt werden die drei Dokumentarfilme Sie wählten den Koran, Unter dem Gesetz Allahs und Und du wirst voll Freude sein. Heute, 19 Uhr, Museum für Völkerkunde

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