Kinderarbeit weltweit: Verlorene Kindheit
Rund 215 Millionen Minderjährige müssen arbeiten. In Indien und Bangladesch ist der Anteil am höchsten. Insgesamt gibt es 71 Staaten, in denen Kinder arbeiten müssen.
WASHINGTON afp | Indien, Bangladesch und die Philippinen sind die Länder mit dem höchsten Anteil an Kinderarbeit an der heimischen Produktion. Das geht aus dem zehnten Jahresbericht zu den "schlimmsten Formen der Kinderarbeit" hervor, den das US-Arbeitsministerium am Montag veröffentlichte. Demnach sind Kinder in 71 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas an der Herstellung von rund 130 Produkten beteiligt.
In Indien sind Kinder an der Herstellung von 20 Produkten beteiligt, darunter Ziegelsteine, Feuerwerkskörper und Fußbälle. In Bangladesch müssen Kinder 14 verschiedene Verbrauchsgüter fertigen, darunter Uhren, Textilien und Schuhe.
Auf den Philippinen werden Minderjährige in die Produktion von zwölf Produktarten einbezogen, darunter Tabak und Modeaccessoires, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte.
In Afrika werden Kinder in den Minen der Demokratischen Republik Kongo ausgebeutet, vor allem dort, wo die sogenannten seltenen Erden abgebaut werden, die für die Handyproduktion in Industrieländern benötigt werden.
Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen rund 215 Millionen Minderjährige in aller Welt Kinderarbeit verrichten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!