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Kinder fragen, die taz antwortetWarum stinkt ein Pups?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Diese kommt von den Zwillingen Greta und Paul, acht Jahre alt.

Das muss raus! Foto: Saul Herrera/getty

Früher, als Kind, spielte meine Schulklasse unserer Lehrerin einmal einen Streich: Wir legten ein Furzkissen auf ihren Stuhl, und als sie sich hinsetzte, gab es ein lautes Pups-Geräusch. Doch was es (zum Glück!) nicht gab, war der typische Gestank. Schließlich war es ja kein richtiger Pups gewesen oder, wie die Erwachsenen es nennen würden, eine „Blähung“ oder eine „Flatulenz“. Beim Pupsen entweichen Gase, die sich im Darm angesammelt haben. Doch warum stinken die so fürchterlich?

Tatsächlich müffeln Blähungen nicht immer. Der Geruch hängt stark von den Gasen ab, die der Darm bei der Verdauung, das heißt der Verarbeitung des Essens, produziert. Der starke Gestank kommt hauptsächlich von einem Gas namens „Schwefelwasserstoff“. Dafür wollen wir uns aber erst einmal anschauen, wie eine Blähung überhaupt entsteht:

taz am wochenende

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Im Durchschnitt pupst ein Mensch acht Mal pro Tag und gibt dabei insgesamt zwei Liter Gase ab. Das ist ungefähr der Inhalt von zwei Milchkartons. Nur ein kleiner Anteil davon ist Luft, die man bei zu hastigem Essen mitschluckt. Ein großer Anteil hingegen entsteht bei der Verarbeitung des Essens im Darm. Dort helfen Bakterien, was wir verspeist haben, zu zersetzen. Damit gelangen wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Zucker oder Fett, die wir zum Leben brauchen, ins Blut. Diese Darmbakterien produzieren dabei Gase, vor allem Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Methan und Schwefelwasserstoff. Doch nur das letztere riecht eklig. (Und entsteht auch, wenn Eier faulen.)

Je nach Lebensmittel müssen diese Bakterien mehr oder weniger arbeiten, und dementsprechend entstehen dann mehr oder weniger Gase. So muss man in der Regel viel öfter pupsen, wenn man zum Beispiel viele Hülsenfrüchte gegessen hat, also Bohnen, Erbsen oder Linsen. Ähnlich ist das bei Vollkornprodukten oder noch unreifem Obst. Doch solche Pupse riechen kaum bis gar nicht, denn sie bestehen nicht aus Schwefelwasserstoff.

Eine Forscherin aus Australien hat den Geruch von Pupsen untersucht. Und geschaut, wann diese viel Schwefelwasserstoff be­inhalten und somit stinken. Sie stellte fest, dass dies der Fall ist, wenn man viel von bestimmten Eiweißen isst, die vor allem in Milchprodukten, Fleisch und Eiern vorkommen. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Pupse von Bodybuilder:innen, die besonders viel eiweißhaltige Nahrung zu sich nehmen, um Muskeln aufzubauen, am schlimmsten stinken. Ruth Fuentes

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6 Kommentare

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  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Heinz Erhardt - Hülsenfrüchte:



    www.youtube.com/watch?v=TNekgtMAuXs



    Wenn die Gülle nicht mehr stinkt,



    der Bauer ohnmächtig zu Boden sinkt.



    Schwefelwasserstoff ist problematisch. Wenn die Konzentration in der Luft zu hoch ist, stinkt er nicht mehr. Sollte jeder Schweinebauer wissen.

  • Hach,



    war das als Kind immer(öfters) schön einen Furz zu lassen und dann die Bettdecke über den Kopf ziehen und inhalieren!



    Wenn ich das heute(Echtzeit) machen würde, stellt sich mir die Frage ob es mir gelingt, mich diesem Angebot zu öffnen?!

    • @Ringelnatz1:

      Liggers. “Jedem riecht sein eigener Duft moi.“ mittelalterlich Volkers 👄 - 💨💨 -

      aus: Fritz Scheffel, Der gepfefferte Spruchbeutel -



      EulenspiegelVerlach (kennt de Jung außem Penthouse an Skan-Bau-Platte!;)

  • Fein. Aber da darf Tomi Ungerer auch gern mal 💨💨💨 rumferkeln!

    “Servíce“ - wies in seiner Heimat im Salle de Tee - gerne heißt!



    images-na.ssl-imag...1,204,203,200_.jpg



    & the whole shit



    encrypted-tbn0.gst...FQQ62t87g&usqp=CAU



    & André Heller - Luna Luna Park - Palast der Winde 💨 -



    www.ostertagarchit...luna__1_von_1_.jpg



    & Wolfgang Amadeus Mozart als Schlagobers - Gell.



    “Gefurzt wird immer in der Nacht



    und immer so, daß es schön kracht.“

    Wolfgang Amadeus Mozart - Überschrift - Palast der Winde 💨 -

    (1756 - 1791), Musiker und Komponist der Wiener Klassik. Sein Werk gehört zum Populärsten und Bedeutendsten der klassischen Musik. Geboren im Fürsterzbistum Salzburg, gestorben im Wien (Habsburgermonarchie), war er weder Österreicher noch Deutscher, bezeichnete sich selbst aber einmal als Deutscher



    (Die Bäsle-Ferkeleien - ein andermal - mehr könnte verwirren.