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Kicken statt Castor

■ betr.: „Kein Golfkrieg zu Olym pia“, taz vom 11.2. 98

Ein Hoch auf die internationale Politik!

Endlich erkennt sie die Bedeutung des Sports als friedenserhaltende Maßnahme. Anscheinend haben sich UNO, US-Regierung, Coca- Cola und einige mehr geeinigt. Nagano geht vor Golf – erst die Schlacht um Medaillen, dann die Schlacht um Massenvernichtungsmonopole. Da drängt sich jedem friedensliebenden Sportfan die Frage auf, warum nicht permanent kriegsverhindernde Leibesübunxveranstaltungen statt gelegentlicher militärischer Tiefschläge passieren.

Leider beweist aber ausgerechnet die deutsche Bundesregierung immer noch internationale Politikunfähigkeit. Das ist schon innerstaatlich zu bemerken, denn anders als der Große Bruder über dem Atlantik geben hierzulande die Innenminister paramilitärischen Aufmärschen immer noch den Vorrang gegenüber der Bundesliga, dem gesamtdeutschen Wochenendspektakel. Auch hier gäbe es doch die Möglichkeit, die 20.000 PolizistInnen zu Hause, den Fußballfans ihre Spiele und die ohnehin sinnlosen Atommülltransporte sein zu lassen.

Sollten die Regierenden nicht wollen, daß die enttäuschten SportfanatikerInnen zu militanten AtomkraftgegnerInnen werden und ihrem berechtigten Ärger in Ahaus Luft machen, gäbe es für sie nur die Devise: Kicken statt Castor! Alex Kranz, Atomkraftgegner,

Micha Kraft, Fußballfan, Berlin

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