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Kernschmelze in AKW OHU möglich

München (taz) - Mit den Auswirkungen einer Kernschmelze im niederbayerischen AKW OHU befaßte sich gestern auf einer Pressekonferenz das Landshuter Bürgerforum gegen AKW sowie die Kreisgruppe des BUND Naturschutz. Michael Sailer vom Ökoinstitut Freiburg stellte fest, daß die Ergebnisse einer jüngst veröffentlichten Studie des TÜV Norddeutschland für die Atomkraftwerke Krümel und Brunsbüttel auf das im wesentlichen baugleiche, seit nunmehr neun Jahren in Betrieb befindliche OHU I übertragbar sind. Konsequenz für den nicht ausschließbaren Kernschmelzfall bei OHU I: für die rund 100.000 Menschen im besonders betroffenen Umkreis von 20 km, darunter die Städte Landshut und Dingolfing, käme jede Hilfe zu spät, da eine rechtzeitige Evakuierung nicht möglich sei. Der weitere Betrieb von OHU I sei daher unverantwortbar, das AKW unverzüglich abzuschalten, fordern die Kernkraftgegner. Widerlegt werden konnte auch das Argument des notwendigen Atomstroms zur Deckung des Strombedarfs. Während der Kälteperiode im Januar, zum Zeitpunkt des höchsten Stomverbrauchs, waren sowohl OHU I als auch das AKW Grafenrheinfeld, die etwa die Hälfte des bayerischen Atomstroms produzieren, wegen Generatorschaden abgeschaltet.

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