■ Berliner Telegramm: Kernige Ährensache
Nie wieder Ökonudeln hat sich Joschka geschworen – und wenn ich hundertmal Haarausfall und Krebs bekomme, mich mit Quecksilber vollpumpe, die Umwelt verschmutze und eine Samenstrangunterfunktion riskiere – nie wieder Ökonudeln, Ökotomaten, Ökoriegel oder Ökokäse. Wer kennt das Problem nicht: Die Einsicht ist da, der Käse schmeckt auch besser, aber beim Preis hört der Spaß auf. Ökoläden gehören für viele Studenten und Normalverdiener zum unerreichbaren Luxusterrain. Damit ist jetzt Schluß. Seit dem 10. Mai kann man in Schöneberg paradiesische Waren zu irdischen Preisen erwerben. Für Ute Quintilius Ährensache. Sie hat zusammen mit zwei Bekannten die Einkaufsgemeinschaft mit selbigem Namen gegründet und den Laden in der Apostel-Paulus-Straße eingerichtet. Hier können Mitglieder ökologische Produkte zum Einkaufspreis erstehen. Vollkornbrötchen gibt es zum Beispiel für 35 Pfennig, aber auch Waschpulver und Lippenstifte sind erschwinglich. Mitgliedsbeiträge: 25 Mark im Monat, für Studenten und Familien gibt es Rabatt (eine vierköpfige Familie bezahlt 35 Mark). Vorbei sind die Zeiten, in denen man Kinder aus ökologisch bewußten Familien an ihren dünnen Ärmchen und ausgemergelten Körpern erkannt hat. bst
Infos: Ährensache, Apostel-Paulus-Straße 28, Tel. 6124621
Die Nachrichten wurden zusammengestellt von der Jugendnachrichtenagentur SINNFLUT für ökologische und soziale Kreativität, Grenzallee 5, 17057 Berlin, Tel./Fax (030) 6835992, E-Mail:JZ_GRENZE6LINK-B36.berlinet.de
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