Kentucky Fried Chicken in Tibet: Nuggets gegen des Dalai Lama Willen
Als erste westliche Fast-Food-Kette hat KFC eine Filiale in Tibet eröffnet. Und das, obwohl Seine Heiligkeit der Dalai Lama das gar nicht witzig findet.
Bereits 2004 versuchte das Unternehmen, das auch die Fast-Food-Ketten Pizza Hut und Taco Bell betreibt, eine Filiale in der tibetischen Hauptstadt Lhasa zu eröffnen, und provozierte damit Proteste von Tierschützern.
Damals reagierte sogar der Dalai Lama mit einem Protestbrief an den Yum!-Geschäftsführer David Novak. Darin forderte er ihn auf, die Imbisspläne in Tibet zu verwerfen, da die Hühnermast für die Konzernprodukte grausam sei und tibetische Werte verletze. Die Einführung von Fast-Food-Restaurants in Tibet würde Leid für unzählige Tiere bedeuten. Yum! gab die Pläne letztlich auf. Offizielle Begründung: Das Geschäft in der Region lohne sich wirtschaftlich nicht.
Auch als Yum! erneut bekanntgab, eine Filiale in Lhasa zu planen, gab es Kritik. Buddhistische Gruppen hatten seit Dezember gegen die Eröffnung des Schnellimbisses protestiert. Auch die asiatische Vertretung der Tierrechtsorganisation Peta kritisierte die Yum!-Pläne heftig. Bisher gab es lediglich chinesische Fast-Food-Restaurants in Tibet. Diese hätten jedoch gezeigt, dass die Bewohner Lust auf frittiertes Hühnchen und Hamburger hätten, sagte Chen Biao, Manager des Shenli-Shidai-Shoppingcenters, in dem der KFC-Imbiss eröffnet hat.
Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, wollen nun auch weitere ausländische Ketten über Filialen in Tibet nachdenken. KFC eröffnete den ersten Laden in China bereits 1987. Mittlerweile ist die Zahl seiner Schnellrestaurants dort auf über 4.900 gestiegen. Tibet war die letzte Region innerhalb des Landes ohne einen Hühnchenimbiss des US-Konzerns.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden