■ Keine „unmittelbaren Beweise“ erbracht: Verteidigung fordert Freispruch für Monika Haas
Frankfurt (taz) – Freispruch für Monika Haas forderte der Münchner Rechtsanwalt Wolfgang Bendler gestern vor dem Frankfurter Oberlandesgericht.
Die Beweisaufnahme habe keinerlei „unmittelbare Beweise“ dafür erbracht, daß Haas im Oktober 1977 die Waffen für die Entführung der Lufthansa- Maschine „Landshut“ nach Mallorca geschmuggelt habe. Sie ist angeklagt, den palästinensischen Terroristen geholfen zu haben. Die 50jährige Frankfurterin bestreitet eine Beteiligung. Die Bundesanwaltschaft stützt ihre Vorwürfe vor allem auf Stasi-Unterlagen und Aussagen der einzigen überlebenden Flugzeugentführerin Souhaila Andrawes.
Die Palästinenserin hatte dadurch für sich selbst Hafterlaß nach der Kronzeugenregelung bekommen, ihre Aussage aber später widerrufen. Das Gericht habe, so Bendler, mit hohem Aufwand einen „Phantomprozeß“ geführt und entlastende Beweismittel nicht zugelassen. hei
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