: Keine Verbesserung-betr.: "Abbruch bis zur 22.Woche?", taz vom 6.3.90
betr.: „Abbruch bis zur 22.Woche?“, taz vom 6.3.90
Die Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs bis zur 22.Woche unter dem Aspekt des „Selbstbestimmungsrecht der Frau“ zu sehen, wie das die ASF macht, bringt mich in Rage. Kaum eine Frau, die eigenverantwortlich einen Schwangerschaftsabbruch anstrebt, wird dazu bis zur 22.Woche warten, allein schon deshalb, weil die Prozedur des Eingriffs viel schwerer durchzustehen ist.
Nutznießer einer Fristenlösung von 22 Wochen wären einzig die unfreiwilligen Väter, die nämlich dann noch länger ihre
-abbruchunwilligen - Partnerinnen unter Druck setzen können. Unzumutbar ist die Fristenverlängerung auch für die Angehörigen des medizinischen und psychosozialen Bereiches, an die in diesem Zusammenhang auch einmal gedacht werden sollte.
Eine Verbesserung der Situation von schwangeren Frauen sehe ich in diesem Vorstoß der ASF nicht.
Renate Kobras, Gießen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen