■ Nachgefragt: „Keine Rückfahrkarte“
taz: Bürgermeister Wedemeier hat gestern noch einmal öffentlich versichert, er werde Mitte April Ihren Nachfolger als Finanzsenator präsentieren, und der werde dann auch gewiß drei Monate in Bremen gewohnt haben. Ist das mit Ihnen so abgesprochen?
Volker Kröning: Nein. Es gibt bisher lediglich einen Beschluß des Landesvorstands und des Landesparteitags, aber ich selber habe mich noch nicht zum Termin meines Rücktritts geäußert. Darüber muß es erst noch die Partei abstimmen, denn die hat das Vorschlagsrecht, nicht der Senatspräsident.
Sie wollen bis zur Bundestagswahl im Oktober bleiben?
Wenn ich bis dahin meine Arbeit erledigt habe, käme auch ein Termin vier bis sechs Wochen vorher in Frage.
Aber abhängig von Ihrer Wahl nach Bonn machen Sie den Rücktritt in Bremen nicht?
Nein, ich habe mich eindeutig entschieden. Eine Rückfahrkarte in den Senat habe ich sowieso nicht. Entweder scheide ich aus, weil ich für Bonn gewählt bin, oder ich scheide aus, wenn ich nicht gewählt bin.
Wird es nicht schwer, gleichzeitig einen Wahlkampf in Bonn zu führen und in Bremen Interessen der SPD-FDP-Grünen Koalition zu vertreten?
Nein. Außerdem gilt das doch für die anderen beiden SPD-Direktkandidaten genauso.
Fragen: Dirk Asendorpf
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