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Keine Hilfe für VergewaltigungsopferPolitiker droht mit Klinikschließung

Die Polizei bestätigt: Ein katholisches Krankenhaus hat eine mutmaßlich vergewaltigte Frau abgewiesen – das Erzbistum sieht einen „bedauerlichen Einzelfall“.

Katholische Krankenhäuser wollen werdendes Leben erhalten. Die Abtreibungspille gibt es deshalb auch nicht für Vergewaltigungsopfer. Bild: ap

KÖLN taz | Mit dem Slogan „Der Mensch in guten Händen“ wirbt die Kölner Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria. Vergewaltigte Frauen sollten sich jedoch besser nicht angesprochen fühlen. Denn Opfer, die in einer der Krankenhäuser der katholischen Ordensgemeinschaft Hilfe suchen, droht eine böse Überraschung, wie der Fall einer 25-Jährigen zeigt: Aus religiösen Gründen wurde sie abgewiesen. Das Kölner Erzbistum spricht von einem „sehr bedauerlichen Einzelfall“.

Nach Polizeiangaben war die junge Frau in der Nacht zum 15. Dezember bei einer Party auf den Kölner Ringen offenbar mit K.-o.-Tropfen betäubt worden und kam erst einen Tag später auf einer Bank in einem anderen Stadtteil wieder zu sich. In Begleitung ihrer Mutter suchte sie daraufhin den ärztlichen Notdienst auf. Die Polizei wurde alarmiert und kam in die Praxis. Ein Protokoll wurde aufgenommen.

„Die Betroffene hat angegeben, dass sie vergewaltigt worden sei“, sagte eine Polizeisprecherin der taz. Bei zwei Cellitinnen-Krankenhäusern bemühte sich eine Notärztin darum, eine gynäkologische Untersuchung der Frau zur Spurensicherung zu erreichen - vergeblich.

Laut einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers sollen sowohl das St.-Vinzenz-Hospital als auch das Heilig-Geist-Krankenhaus abgelehnt haben. Zur Begründung sei angegeben worden, eine solche Untersuchung nach einem sexuellen Übergriff sei nicht möglich, weil man in einem Arzt-Patienten-Gespräch auch auf eine ungewollte Schwangerschaft, deren möglichen Abbruch und die „Pille danach“ zu sprechen kommen müsse.

Ein solches Aufklärungsgespräch sei aber mit dem katholischen Gedankengut unvereinbar. So sähen es neue Richtlinien vor, die ein klinisches Ethikkomitee in Abstimmung mit Kölns Erzbischof Joachim Meisner im November verabschiedet habe.

Alles nur ein Missverständnis?

Dass das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer keine Hilfe im St.-Vinzenz-Hospital gefunden hat, bestätigt die Kölner Polizei. „Nach unseren Erkenntnissen wurde die Geschädigte in dem Krankenhaus abgewiesen“, sagte eine Sprecherin. Die junge Frau sei dann in ein evangelisches Krankenhaus gebracht worden. Dort hätten alle für ein Beweissicherungsverfahren notwendigen Untersuchungen stattfinden können.

Von einem „Missverständnis“ spricht die Cellitinnen-Stiftung, die sich selbst als "modernes Gesundheits- und Pflegeunternehmen" bezeichnet und insgesamt fünf Krankenhäuser in Köln unterhält: „Außer der Abgabe der Notfallkontrazeption“ – also der Pille danach – würden „alle medizinischen Maßnahmen sofort angeboten“. Warum das im konkreten Fall nicht geschehen sei, werde derzeit aufgeklärt.

„Das bedauern wir sehr“, sagte Stiftungssprecher Christoph Leiden am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Der Vorfall entspräche auf keinen Fall einer „Grundsatzhaltung“.

Der entstandene Eindruck, Vergewaltigungsopfer dürften in katholischen Krankenhäusern nicht mehr behandelt werden, sei „falsch“, beteuert auch das Erzbistum Köln. Es habe "das feste Vertrauen", dass der Träger der Krankenhäuser „die Gesamtsituation vollständig aufklären und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen wird, um eine Wiederholung eines solchen sehr bedauerlichen Einzelfalls auszuschließen“, heißt es in einer Stellungnahme.

Ministerium prüft möglichen Gesetzesbruch

Das NRW-Gesundheitsministerium kündigte die Untersuchung des Falles an: „Das Ministerium prüft, ob ein Verstoß der Krankenhäuser gegen gesetzliche Regelungen vorliegt.“ Grundsätzlich dürfe kein Krankenhaus das Opfer einer Gewalttat abweisen, sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Von einer „zynischen Moral der katholischen Kirche“, sprach der Landesvorsitzende der NRW-Grünen, Sven Lehmann. „Christliche Nächstenliebe hört da auf, wo es um die Dogmen einer verstaubten Amtskirche geht.“ Wenn Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft Menschenrechte wie das Recht auf erste Hilfe ablehnten, solle ihnen die Betriebserlaubnis entzogen werden, so Lehmann.

Empört reagierte auch die NRW-Landtagsfraktion der Piratenpartei. „Wer den Glauben über den Opferschutz stellt, hat das mit den Menschenrechten nicht verstanden“, kritisierte deren Gesundheitspolitischer Sprecher Lukas Lamla.

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44 Kommentare

 / 
  • V
    vincenz

    Inzwischen sind wir klüger:

     

    Maßnahmen zu Schwangerschaftsverhütung oder-abbruch sind grundsätzlich ins persönliche Ermessen des verantwortlichen Arztes gestellt. D.h., auch niedergelassene Ärzte dürfen die Pille ohne Angabe von Gründen verweigern. Die katholische Kirche hat sich mit ihrer Haltung also keine Sonderrechte herausgenommen.

     

    Es ist Sache des Gesetzgebers, die Pille danach bei Vergewaltigung aus der ärztlichen Entscheidungsfreiheit auszunehmen.

     

    Die erstbehandelnde Notärztin wollte eine ANONYME Spurensicherung durchführen lassen. Nun sind die katholischen Häuser in der Liste der Stadt Köln für dieses spezielle juristische Verfahren gar nicht gelistet.

    Die beiden nächstgelegenen katholischen Häuser hätten nur eine Spurensicherung bei gleichzeitiger Anzeige durchführen können, aber nicht die genannte anonyme Spurensicherung.

     

    Warum beide diensthabende Ärztinnen in den katholischen Partnerkliniken den Behandlungsauftrag so falsch verstanden haben und sich auf die Pille danach herausgeredet haben, um das es ja gar nicht ging, da von der erstbehandelnden Notärztin bereits rezeptiert, ist tatsächlich unverständlich.

     

    Grundsätzlich müssen angestellte Ärzte auch nicht mehr alles mitmachen, was der Arbeitgeber von ihnen verlangt, denn inzwischen hat sich die Arbeitsmarktlage zugunsten der Ärzte gedreht.

  • RA
    ralf ansorge

    hansi,allem was du sagst meine 100%ige zustimmung

  • M
    Mth

    Und! Wer und wo hat die Frau betaeubt, vergewaltigt!? Schon mal nachgedacht? Aber das ist bei dieser Medienhysterie bedeutungslos!

  • S
    Synoptiker

    Nein - kein Missverständnis, sondern systemisch meine Damen und Herren von der allein selig machenden Mutter Kirche. Hier ist der Staat gefordert, aber da sitzen ja auch so viele gottesfürchtigen Politiker. Deutschland ein Wintermärchen!

  • DK
    Dr.Andrea Kahl

    Leider wird die "Pille danach" immer wieder mit der "Abtreibungspille" gleichgesetzt. Das ist falsch. Die Pille danach unterdrückt den Eisprung, wenn sie rechtzeitig genug eingenommen wird und erschwert die Wanderung der Spermien in die Gebärmutter. Eine bereits eingetretene Schwangerschaft wird nicht beeinflusst. Es handelt sich also nicht um ein Frühabtreibungsmittel. Das wissen auch die Kollegen in kath. Krankenhäusern, denn auch sie haben Medizin studiert. Es gibt also keinen ethischen Grund, dieses Mittel nicht zu verordnen, zumal nach einer Vergewaltigung. Eine Frau, die einem Verbrechem zum Opfer fiel mit diesem Hintergrund die Hilfe zu verweigern ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten.

  • G
    Gottfried

    Eigentlich müsste man Katholiken bedauern, die einen so mafiös und heuchlerisch-korrupt organisierten und krakenhaften Klerus über sich erdulden. Mein Bedauern fällt jedoch mir schwer, weil ich genügend Alternativen sehe wie Austritt oder Übertritt z.B. zu den Altkatholiken oder den Protestanten. Doch es gibt Kritische Katholen von ein paar Ausnahmen abgesehen nur hinter vorgehaltener Hand. Und so bewegt sich nichts. Und der Vatikan lacht sich ins Fäustchen, wie perfekt seine Indoktrinierung mit der Kirche als alleinseigmachender "Mutter" selbst bei "Erwachsenen" noch funktioniert. Deshalb: Katholen, werdet endlich erwachsen!

  • E
    Einzelfall

    Die Katholische Kirche kennt nur „bedauerliche Einzelfälle“.

    So werden auch die Misshandlungen von Kindern stets als “bedauerliche Einzelfälle“ dargestellt. .

    "Man predigt öffentlich Wasser und trinkt heimlich Wein" (aber nur im Einzelfall).

     

    Diese Doppelmoral der Katholischen Kirche ist eine Art Grundpfeiler für ihren Machterhalt.

  • KK
    Karl Kraus

    Na, wenn's ein "Gesundheits- und Pflegeunternehmen" ist, dann wollen wir mal nicht so sein. Sie bemühen sich ja um den rechten Weg.

  • ED
    Eid des Hippokrates

    Ich bin - zum xten male - von der katholischen Kirche und deren Machenschaften total entsetzt!

    Was glauben eigentlich Verantwortliche der katholischen Kirche und deren Einrichtungen sich noch alles erlauben zu können? Es ist wirklich nicht zu fassen.

    Ich hoffe, dass das ganz genau untersucht wird und dies nicht nur gesetzliche, sondern auch rechtliche Konsequenzen sowohl für den katholischen Träger, wie aber auch für die diensthabenden Ärzte hat.

    Denn seit wann steht deren Hippokratische Eid über menschenverachtenden Dogmen?

    Hier ist auch die Ärzteschaft gefordert sich dazu unmissverständlich zu äußern!

    Dem Opfer mein Mitgefühl.

  • LF
    Lisa Freuntlich

    Im Iran gibt es sowas in der Tat nicht. Da dort die Religion nicht wie in Deutschland eng mit dem Staat verbunden ist, sondern die Mullahs direkt regieren, die Gesetze erlassen und die Richter, die Unrecht sprechen bestimmen. Im Iran würde die Betroffene nach der Abweisung gesteinigt oder ausgepeitscht und danach an deutschen Baukränen erdrosselt.

     

    Wenn die katholische Kirche in Deutschland regieren würde, dann wären die Unterschiede schwer auszumachen. Menschenrechte und Emanzipation wurden nie mit den Religionsführern, sondern stets GEGEN sie durchgesetzt!

  • K
    Kirchenaustritt

    Ist das nicht unterlassene Hilfeleistung?

    Die angeblich katholischen Krankenhäuser werden zu 80 bis 100% staatlich finanziert.

    Deshalb sollten sie auch nach staatlichen Richtlinien für die Patienten sorgen!

  • S
    Susanna

    Kirche abschaffen.

    Nächstenliebe können andere besser.

  • F
    Fritz

    Gegen welchzes Gesetz soll die Klinik denn verstossen haben? Unterlassene Hilfeleistung? Es ging nur noch um Strafverfolgung und die ging die Klinik nicht nur nichts an, es war auch zwecklos.

  • E
    exKatholik

    Dieser Vergewaltiger-Lobbyorganisation sollten nicht nur sämtliche staatliche Unterstützung wie Subventionen und Eintreibung von Mitgliedsbeiträgen (automatisch ab Geburt) gestrichen werden, man müsste sie gänzlich enteignen. Das Geld sollte man zuerst den Opfern der Katholischen Kirche als Entschädigung auszahlen und den Rest den Armen geben (ganz im Sinne Jesu) bzw. in Bildung investieren damit nicht noch mehr auf diese Sekte reinfallen.

  • F
    Fritz

    Es ist doch ueberhaupt nicht wahr, dass ihr notwendige medizinische Hilfe verweigert wurde. Mehr als die Notaerztin konnte die Klinik nicht tun. Der Rest war Strafverfolgung und sonst nichts.

  • H
    Hansi

    Staatliche Mittel und Gelder der Sozialversicherungen sollten prinzipiell nur an Einrichtungen fließen, die sich an gewisse Standards halten. Die sog. "kirchlichen" Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen usw. werden meist zu 100% vom Staat finanziert, selten mal sind es "nur" 90%. Die Politik akzeptiert und fördert aber die Oberhoheit der Kirche.

     

    Der Staat sollte zur Bedingung jedweder Finanzierung machen: Keine religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz, keine Entlassung von Geschiedenen, Ungläubigen oder Homosexuellen. Medizinische Hilfe incl. Vergabe der "Pille danach" und ggf. auch Durchführung von Abtreibungen. Keine religiöse oder politische Indoktrination von kleinen Kindern.

  • XO
    Xénon Ortega

    Da herrscht Mittelalter Zustand in Köln, würde ich behaupten

  • B
    Bernie

    Spätestens jetzt ist ein Austritt aus der Kirche angesagt.

  • U
    Ukulele

    Und wie so oft war es einmal mehr ein KATHOLISCHER EINZELFALL. Ich kann die Verlautbarungen dieses Vereins nicht mehr hören.

  • I
    irmi

    da sieht man wieder wie scheinheilig div. kirchl. Einrichtungen sind.

    Die Pille danach verweigert ? Mit welchem Recht bestimmt eine Kirche, ob eine Frau nach einer Vergewaltigung ein daraus entstandenes Kind austragen müsste. Kommt die Kirche dann für die Versorgung des Kindes auf ?

    Welch ein Leben für so ein Kind, wenn die Mutter es nicht lieben kann, weil es durch Gewalt entstanden ist.

    Man kennt ja wer irgendwann mal solche Kirchengesetze veranlasste, die haben ja mit Kindern direkt nichts zu tun, wie sollten sie verstehen was ein ungeliebtes oder gehasstes Kind fühlt, oder eben eine vergewaltigte Mutter.

  • SA
    stefan abhijay achatz

    der vom erzbistum behauptete "einzelfall" ist mit ziemlicher sicherheit keiner, denn 99% aller vergewaltigten frauen werden mit so einer geschichte NICHT an die presse gehen. was ihr gutes recht ist. umso mehr bravo für die mutige kölnerin!

  • AU
    Antichrist und stolz drauf

    Die Klnik als solche kann ja noch unter säkularer Kontrolle weiterbetrieben werden. Sie muß nur gründlich desinfiziert (entkircht) werden.

     

    Bistümer, Kloster und Kirchen gehören geschlossen.

     

    Leute wacht auf, verteidigt unsere Freiheit gegen den mittalterlichen Ungeist der Religionen (aller, wohlgemerkt).

  • EG
    Es gibt noch mehr RechtsverbrecherInnen

    Die Frau soll mal KKH-versichert sien, da wird sie sich 'wundern'. Bei der KKH gehts wie in einem Sado-Maso-Klub zu.

    Nea, die Unbestechliche

  • A
    Aufrechtgehn

    Das kommt dabei raus, wenn man Einrichtungen der allgemeinen Daseinsfürsorge, die alleinige Angelegenheit des Staates sein sollten, den Pfaffen überlässt.

    Es wird höchste Zeit, endlich eine konsequente Trennung von Kirche und Staat vorzunehmen. Und das heißt auch: Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeheime etc. ausschließlich in staatliche Trägerschaft!

  • SS
    Sabine Sauer

    Gottesstaat NRW ?

     

    Die Landesregierung in NRW sollte den katholischen Krankenhäusern sofort die Steuergelder wegnehmen. Ein Vergewaltigungsopfer nicht zu behandeln ist unterlassene Hilfeleistung.

     

    Sowieso haben die Kirchen veile zu viel Macht in Deutschland! Die hohen Summen an Steuergeldern müssen auch sogenannten christlichen Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen etc. endlich entzogen werden. Wir sind eine weltliche Gesellschaft. Diese mittelalterlichen, perversen von seltsamen alten Männern beherrschten Kirchen müssen endlich finanziell ausgetrocknet und dadurch entmachtet werden!

     

    Sexuelle Gewalt ist in der katholischen kirche üblich. Die Täter werden höchstens mal strafversetzt und können woanders weiter Schutzbefohlene terrorisieren.

     

    Und Vergewaltigungopfer lassen die katholischen Christen dann vor dem Krankenhaus stehen. Die wollen Vergewaltigungsopfer dazu zwingen aus der Vergewaltigung entstandene Kinder zur Welt zu bringen. Die Katholiken sind doch nicht ganz dicht !

  • SG
    sauvageot, gregor

    Erst nachdenken, dann schreien. Fuer die katholische Kirche gibt es keinen Unterschied zwischen Abtreibung und Mord. Diese Ansicht muss man nicht teilen, aber man muss sie akzeptieren. Wer wuerde von den Kritikern denn selbst einen Mord an einem Unschuldigen begehen, um die Folgen einer Vergewaltigung abzumildern?

    Fritzz

  • K
    Kritiker

    Die Regelung stammt von Kardinal Meißner. Er bekommt vom Staat/Steuerzahler aufgrund des Hitlerschen Konkodates von 1933 im Monat ca. 10.000 €.

  • C
    Celsus

    In der Lage dieser Ärztinnen und Ärzte eines katholischen Krankenhauses möchte ich nicht sein, wenn ein Vergewaltigungsopfer kommt. Eine ungewollte Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung stürzt die betroffenen Frauen doch in tiefste Nöte. Und die Pille danach kann nicht sehr viel später wirksam zum Einsatz gebracht werden.

     

    Wenn der Eingriff für die körperliche Gesundheit oder das Leben der Frau wichtig ist, kann doch auch ein katholisches Krankenhaus die Pille danach verschreiben. Aber wie ist es, wenn es "nur" um die psychische (seelische) Gesundheit oder "nur" um deren grundlegende Lebensplanung geht?

  • R
    RPH

    Um Gottes Willen ? Ich schüttel den Kopf über den Taliban Irrsinn . Ich schüttel den Kopf über manchen Irrsinn der Kirche .

  • S
    Sabrina

    Wenn die Kirche keine Ahnung von Kontrazeptiva und Abtreibung hat sollte sie ihre Meinung vielleicht zurückhalten.

     

    Die Pille danach ist keine Abtreibung!

    Die Pille danach hemmt die Ovulation und auch das Vorankommen der Spermien - aber sorgt nicht für die Abstoßung eines befruchten Eis!

    Man kann also - trotz Pille danach - schwanger werden!

     

    Es ist richtig, dass man mit dem Opfer auf jeden Fall ein Gespräch über eine evtl. Abtreibung führen sollte, aber als Akutmaßnahme ist das sicherlich übertrieben.

     

    Ich finde es traurig und erschreckend wie die katholischen Krankenhäuser die Hilfe verweigert haben.

  • F
    fyrecrotch

    "Katholische Krankenhäuser wollen werdendes Leben erhalten. Die Abtreibungspille gibt es deshalb auch nicht für Vergewaltigungsopfer"

    - wer schreibt denn bei euch die bildunterschriften? in dem fall gehts um die pille danach, NICHT die abtreibungspille! das sind 2 paar schuhe und ein wichtiger unterschied!

  • OV
    Otto von Bismarck

    ... vermutlich ein Missverständniss ...

     

    ... und dieser Verein wird von Steuergeldern und öffentlichen Kassen dieses "aufgeklärten" Landes finanziert ...

  • BA
    Bald Ausgetreten

    Unglaublich!

    Wenn die Frau sich gewehrt und den Täter (zurecht) verletzt hätte, ER wäre sicher behandelt worden.

    Das erinnet an einen Fall in Brasilien, in der eine 13-jährige (und der behandelnde Artzt) nach einer Abtreibung, aufgrund einer Vergwewaltigung seitens des Stiefvaters exkommuniziert wurde! Der Vergwaltiger?

    natüerlich nicht, er hatte ja immerhin für die Entstehung eines neuen, Lebens gesorgt - das ist dann sooo heilig, dass er mit der "Nicht-Exkommunizierung" "belohnt" wurde... widerlich.

     

    Aber der Frau als OPfer wird neben der köperlichen Folter auch noch die emotionale, seelische Folter aufgezwungen, indem sie das Kind des Vergewaltigers austragen muss und (falls sie es behielte) ein sicherlich distanziertes Verhältnis hätte.

     

    Wenn aber andere Menschen sich freiwillig FÜR ein KInd entscheiden wollen und ein geschütztes, liebendes Zuhause bieten KÖNNEN, dafür künstzliche Hilfe in Anspruch nehmen, (z.B. künstliche Befruchtung für Lesben), dann spuckt der KLerus Gift und Galle und untersagt diesen Kindern das Recht auf Leben.

    KIndern was Vergewaltigungen sind aber Müttern offenbar zumutbar. Auch wenn dort (natürlich) der Vater fehlt/fehlen muss. (wo der Klerus sonst so betont, dass Kinder beide Teile brauchen - ähnlich schizophren geht er mit leiblichen, heimlichen Kindern der eigenen Priester um!)

    Wie schön, dass sich die kath. Kirche so um das Wohn von ungeborenen Kinder, nicht aber um das Leben der Mütter und deren gemeinsame Lebensperspektive sorgt.

  • W
    Wolf-v

    Wieder die katholischen Institutionen... Was dürfen sie denn noch alles anstellen (Missbrauch, Volksverhetzungt, Verstoß gegen Frauenrechte, etc,) bis man sich mal ernsthaft und rechtsstaatlich mit dieser Organisation beschäftigt? Aber nein, das sind alles nur Einzelfälle die nicht in ihrer Gesamtheit gesehen werden dürfen.

    Und dem wird geglaubt?

    Nicht nur entzug aller öffentlichen Unterstützung sondern auch mal die Diskussion des Verbotes wäre angebracht. Stelle man sich einfach mal vor, diese Vorfälle würden z.b. von Muslimen verursacht und so argumentiert..

  • J
    JadotA

    Ein bisschen zynisch, aber logisch richtig aus der Sicht der Kirche. Diese Probleme gibt es mit kleinen Jungs nicht.

  • D
    Desconocido

    Nicht nur die Salafisten sind Extremisten manche Christen und die Kirche sind es mMn. auch.

  • AU
    a. utler

    In diesem Zusammenhang wäre noch der Hinweis wichtig, dass die Kirchen ihre Krankenhäuser keineswegs selbst (mittels Kirchensteuer u.ä.) finanzieren. Vielmehr erfolgt die Finanzierung zum Großteil aus Steuermitteln (vgl. etwa http://wissen.dradio.de/finanzen-verflechtung-zwischen-staat-und-kirche.33.de.html?dram:article_id=12523)

    Die katholische Kirche lebt ihre teils ins Fundamentalistische reichenden Überzeugungen in puncto Frauen, Macht und Sexualität also auf Kosten aller BürgerInnen dieses Landes aus.

    Besonders problematisch wird dies in kleineren Städten: dort ist das einzige Krankenhaus am Platz oft in katholischer Trägerschaft. Wenn dort die körperliche Ingetrität von Menschen durch ideologische Hardliner gefährdet wird, tragen wir alle - nolens, volens - durch unsere Steuergelder noch dazu bei.

  • M
    Max

    Soweit mir bekannt ist (im Gegensatz zu den katholischen Ärzten im Artikel) ist die Pille danach KEINE Abtreibung da sie lediglich das Einnisten der befruchteten Eizelle im Uterus verhindert.

  • P
    Paul

    So ist sie die Religion...

  • M
    Marton

    Stoppen Sie diesen Irrsinn, unterschreiben Sie die Petition.

    An Kardinal Meisner: Wir fordern die explizite Erlaubnis an alle Ärzte der Kliniken in Ihrem Erzbistum, Vergewaltigungsopfer zu behandeln und Ihnen Verhütungsmittel auszuhändigen bzw. Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen.

    Helfen Sie mir, 500 Unterschriften zu erreichen!

     

    http://www.avaaz.org/de/petition/Kirche_verbietet_vergewaltigten_Frauen_Pille_danach

  • B
    Bärbel

    Dir Kirche unterstützt damit die Vergewaltiger und billigt Vergewaltigungen.

  • TL
    Tim Leuther

    Die Kirche hebelt mit Steuergeldern Ihren Einfluss illegitim in die Höhe, diese Krankenhäuser werden durch die Krankenkassen bezahlt. Nicht durch die Kirche. Aber die Kirche kann mit Ihnen die Krankenschwestern nach katholischen Richtlinien herumschubsen und auch noch Nichtkatholiken vorschreiben welche Medikamente Sie zu nehmen haben!

     

    Das Alarmierende: Die Anzahl von (öffentlich finanzierten) christlichen Einrichtungen nimmt zu, während die Anzahl der Kirchenmitglieder abnimmt. Früher waren knapp 90% der kirchlichen angestellten Priester o.ä. heute sind es ein fünftel. Die Anzahl der Priester ging runter, die der anderen schnellte nach oben.

     

    Es gibt also immer weniger Leute die sich darum scheren ob die Pille danach mit den Wörtern eines ewig alten Buches übereinstimmt, und immer mehr Krankenhäuser die es einen vorschreiben.

  • K
    kirchengegner

    Hauptsache das Geld vom Steuerzahler fließt - da kann man dann mit den "Kunden" auch machen was man will.

    Menschenrechte? Schutz vor Diskriminierung? Haben Kirchen nicht nötig, die stehen über dem Gesetz. Geld vom Steuerzahler fließt ja trotzdem.

     

    Und die Kirchensteuer gibt's noch gratis dazu.

    Mit uns kann man's ja machen - nicht einmal im Iran gibt's das!

  • N
    Neo

    Die Klinik hat sich hat gegen das Strafgesetz verstossen! Das hier genannte Opfer sollte schleunigst anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen zur Wahrung ihrer Rechte!!!!!

     

    Neo, die Unbestechlichen