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Keine Gnade trotz Gnade

Karlsruhe/Köln (ap/taz) — Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen gegen die 1990 begnadigte RAF-Angehörige Angelika Speitel wieder aufgenommen. Der heute 39 Jahre alten Kölnerin wird nach Aussagen von 1990 in der DDR gefaßten RAF-„Aussteigern“ die Beteiligung an der Entführung und Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer 1977 zur Last gelegt. Speitel war 1979 wegen Mordes an einem Dortmunder Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt und elf Jahre später von Bundespräsident Weizsäcker begnadigt worden. Den neuen Aussagen zufolge soll sie nach der Entführung Schleyers an der „Vernehmung“ des Opfers beteiligt gewesen sein. Ehemalige RAF-Mitglieder wollen ihre Stimme auf einem Tonband wiedererkannt haben. Auch wird untersucht, ob Speitel für die zweite Etappe der Entführung in Den Haag eine Wohnung mietete und danach das Auto steuerte, in dem die Geisel ins Elsaß gebracht und wenig später erschossen wurde.

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