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Keine Gnade für Notdürftige

Wen nahe der niederländischen Stadt Tilburg nächtens ein dringendes Bedürfnis überkommen sollte und wer dann denkt, ach, da drüben an der kleinen Kirche, das wär' ideal, da kann mich keiner seh'n – der sollte diesen Plan sofort vergessen und lieber sehen, daß er seinen Hintern in Sicherheit bringt. Diese Kirche wird nämlich seit kurzem von einem Wächter in Uniform vor sogenannten „Wildpinklern“ geschützt. „Viele Männer machen einfach gegen die Kirchenmauer, wenn sie abends aus der Kneipe kommen“, schimpft der Pastor. Das sei respektlos und störe außerdem Gläubige, die die Kirche spätabends zum Gebet aufsuchten. Donnerstags, freitags und samstags nachts dreht nun jeweils von 23 Uhr bis 3 Uhr ein professioneller Wachmann seine Runden um die Kirche, für rund 53 Mark die Stunde. Wenn kein Geld mehr dafür da ist, will der Pastor die Wildpinkler wieder selbst vertreiben.Abb.: taz-Archiv

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