taz.mag nachruf: Kein Trost mehr
Taz-geschichtlich war es die erfolgreichste Interaktion zwischen Leserschaft und Redaktion. Seit der ersten Ausgabe des taz.mags im September 1997 gehörten die „Letzten Fragen“ auf unsere letzte Seite und begeisterten weite Teile der taz-Leserschaft. Kuriose wie ernsthafte Leserfragen wurden von Lesern ernsthaft oder kurios beantwortet. Eine erfolgreiche Rubrik: 1999 erschien ein Buch mit den Höhepunkten aus zwei Jahren „Letzte Fragen“.
Dann kam im Herbst 2000 die taz-Krise und die Notwendigkeit, mit allen Kräften für das Überleben der taz zu kämpfen. Die „Letzten Fragen“ wurden für die Rettungskampagne der taz, später für eine Kampagne zur Vorbereitung des taz-Kongresses ausgesetzt. Wiederholt haben wir die „Letzte Fragen“-Fans auf die Zeit nach der Rettung ihrer Zeitung vertröstet.
Inzwischen ist das Erscheinen der taz gesichert. Nun heißt es, die „Letzten Fragen“ sollen noch eine weitere Runde pausieren: für die wöchentliche Kampagnenseite „Wie wollen wir leben?“. Möglicher Termin für einen Neustart: Herbst 2001 – also ein Jahr nach dem letzten Erscheinen der „Letzten Fragen“. Wir, die Redakteure des taz.mags, mögen unsere Leser nicht länger und immer wieder neu auf ferne und ungewisse Tage vertrösten. Unsere Ankündigung, die „Letzten Fragen“ im Fall einer neuerlichen Verschiebung nicht wieder aufleben zu lassen, wurde von der Chefredaktion mit dem Ausdruck des Bedauerns zur Kenntnis genommen. So sei es nun also: Requiescat in pace, „Letzte Fragen“. Letzte Fragen?
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