: Kein Service in S-Bahn
Der S-Bahn-Begleitservice steht vor dem Aus. Wie S-Bahn-Sprecher Detlef Rother bestätigte, wurde der Kooperationsvertrag mit dem Arbeitsamt und der Behörde für Wirtschaft und Arbeit zum 30. Juni gekündigt. Zu diesem Termin enden die Verträge der 180 Mitarbeiter, die über diese „Strukturanpassungsmaßnahme“ (SAM) für einen Job auf dem regulären Arbeitsmarkt qualifiziert werden sollen. Diese SAM-Plätze zu streichen, sei „bisher nicht vorgesehen“, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage des Osdorfer SPD-Abgeordneten Jürgen Schmidt mit.
Jede Stelle wird mit 1075 Euro vom Arbeitsamt, 767 Euro von der Wirtschaftsbehörde und 310 Euro von der S-Bahn bezahlt. Die ehemaligen Langzeitarbeitslosen helfen Fahrgästen mit Auskünften und begleiten Behinderte. Die S-Bahn wollte Rother zufolge mit dem Service 1997 verhindern, dass ihre neuen Wagen sogleich Opfer von Vandalen wurden. Diese Aufgabe sei inzwischen erledigt. Für die Sicherheit der Fahrgäste sei ohnehin die S-Bahn-Wache zuständig.
Schmidt kommentiert die Entscheidung als „Schlag gegen die in den letzten Jahren gewachsene Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs“. Dass die S-Bahn diesen Service einstelle, sei angesichts ihres geringen Kostenanteils völlig unverständlich. Der Senat macht eine Fortführung des Projekts mit Vermittlungsraten zwischen 35 und 61 Prozent davon abhängig, dass ein neuer Kooperationspartner den Anteil der S-Bahn übernimmt. knö
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen