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Kein Notruf unter dieser Nummer

■ Kinderschutzzentrum steht vor dem Aus / Senat hält sich zurück

“Greif zum Telefon und nicht zum Kind.“ Unter diesem Motto bietet der Notruf des Kinderschutz-Zentrums seit zehn Jahren Kindern, Jugendlichen und Eltern schnelle, unbürokratisch Hilfe, anonym und rund um die Uhr. Wird Bremens einziger fernmündlicher Hilfsdienst bald der Geschichte angehören? Diejenigen, die sonst Rat in allen Lebenslagen bieten, stehen nun selbst im Regen. Der Grund heißt Sparpolitik: Seit dem Wegfall möglicher Bonner Mittel und sämtlicher ABM-Gelder, muß der Kinderschutzbund seine Hilfen drastisch reduziert.

Die VertreterInnen von Kinderschutzzentrum, Kindesschutzbund und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) zeigen sich pessimistisch: Das Arbeitsamt verlängere die auslaufende ABM-Stelle nicht mehr, die Drittmittelfinanzierung des Bundes sei erloschen, und der Senat für Jugend und Soziales zeige in punkto Sachkosten zwar –goodwill–, aber keine Taten. „Das ist das Hauptproblem“, erklärt Norbert Breeger,“der Senat könnte als Lückenfüller die Sachmittel aufstocken. Aber da tut sich nichts“.

Bis Ende Februar versuchen zwei Mitarbeiterinnen (statt bisher fünf) den Notruf gerade nach Feierabend bis 22 Uhr noch aufrechtzuerhalten, denn in diese Zeit falle der „zu-Bett-bringen- Streß, weggelaufene Kinder rufen an oder werden gemeldet.“ Doch nicht allein der Notruf ist durch Entlassungen und Kürzungen betroffen: Viele Ratsuchende müssen ab- oder weiterverwiesen werden. Fazit: Wenn es so bleibt, muß der Notdienst zum 1. März abgeschafft werden.

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