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■ SchwimmenKein Holocaust-Thema

„Ich habe Anweisungen gegeben, daß alle Szenen, die im entferntesten an diese schreckliche Episode der Geschichte erinnern, aus dem Programm unserer Olympiamannschaft gestrichen werden“, verfügte Frankreichs Sportminister Guy Drut. Die französischen Synchronschwimmerinnen hatten den Holocuast als Thema für ihre Kür in Atlanta gewählt. Zu Klängen von Nazimärschen wollten die acht Mädchen an den Beckenrand treten, und im Wasser sollte die Ankunft und Selektion von Gefangenen symbolisiert werden, untermalt mit der Musik aus dem Film „Schindlers Liste“. „Es ist ein Aufruf gegen den Rassimus“, hatte die Nationaltrainerin Odile Petit ihre Wahl verteidigt. „Der Holocaust ist kein Thema für Synchronschwimmen“, hielt Guy Drut dagegen.

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