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Kein Geschäft - betr.: "Radikale Geschäfte", taz vom 31.5.1997

Es war recht amüsant, die Real-Satire auf der letzten Samstags-taz-Seite zu lesen; aber dennoch möchte ich im folgenden noch 2 Sachen klarstellen:

1. Ich habe mir nicht unbedingt „ein besseres Geschäft“von einer festen Einmietung versprochen, sondern habe den Laden gemietet, da ich denke, daß es sinnvoll ist, linke Ideen nicht nur unter Linken (beispielsweise bei Demonstrationen) zu verbreiten, sondern der Gesamtbevölkerung vorzustellen. Das dies gerade jetzt nötig ist, zeigte zuletzt der Brandanschlag auf eine katholische Kirche mit einem evangelischen Pfarrer in Lübeck.

Unter dem Strich komme ich bei meinem Laden auf einen Stundenlohn zwischen 0 und 3,50 Mark, für den sonst keiner arbeiten würde – nicht gerechnet die Einkaufskosten für Sachen, die ich nicht verkaufen kann, und der erheblicht Zeitaufwand, der zur Einrichtung des Ladens notwendig war (insbesondere ohne Zuhilfenahme eines motorisierten Fahrzeugs!)

Beispielsweise beim deutschen evangelischen Kirchentag setze ich in zehn Minuten das um, was ich in einem solchen Laden an einem ganzen Tag umsetze. Dies war mir auch vorher bewußt, und von daher ist die Behauptung im Artikel nicht richtig!

2. Nur sicherheitshalber möchte ich klarstellen, daß der Laden sage und schreibe sogar fast 15 qm groß ist. Andernfalls könnte mir der Vermieter ja auch noch üble Nachrede unterstellen ... Und Streit möchte ich vermeiden, wo er vermeidbar ist. (...) Holger Halfmann

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