: Kein Geld für Bosnien
■ Bürgerschaft: Diäten erhöht, Bosnienhilfe runtergefahren
Seit anderthalb Jahren verdoppelt das Land Bremen die Spenden Bremer BürgerInnen für Bosnien. Diese bundesweit einmalige Aktion ist ausgelaufen. Am Donnerstag haben Grüne/AfB in der Bürgerschaft für eine Fortsetzung plädiert, konkret: für die Bereitstellung von einer Million Mark. SPD/CDU votierten dagegen – wegen der Haushaltslage. Wenige Stunden zuvor hatten eben diese Abgeordneten für höhere Diäten gestimmt – ohne Rücksicht auf die Haushaltslage.
Mit Bitternis kommentierte gestern Ralf Fücks (Grüne) die ablehnende Haltung der Koalition: „Das ist ein politisches Armutszeugnis. Das ist kein Fall von Geldmangel, sondern ein Mangel an Gefühl und politischer Weitsicht, wenn man an Europa denkt.“ Bremen sei zu einer Art Hochburg für humanitäre Bosnienhilfe geworden, entsprechend groß seien die Hoffnungen, die sich auf Bremen richteten.
Elisabeth Motschmann (CDU) habe in der Debatte zwar „Krokodilstränen“ vergossen über die Tragödie in Bosnien, so Fücks, und die SPD habe humanitäre Hilfsprogramme gelobt – trotzdem habe die Koalition gegen den Grünenantrag gestimmt. Stattdessen appelliert die Koalition an Bonn, ein Wiederaufbauprogramm zu fördern, und an die Bremer BürgerInnen, der Initiative „Brücke der Hoffnung“ großzügig zu spenden. cis
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen