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Kein Erfolg für Mun

■ 25 ZuhörerInnen kamen zum „Forum für geistige Führung“ der Mun-Organisation CAUSA / Prominente Redner hatten abgesagt

Noch im letzten Jahr stieß die Mun-Sekte auf breiten Widerstand, als sie hier ihren „CARP-Weltstudentenkongreß“ durchführte. Letzten Samstag verteilte nur ein einziger Mann warnende Flugblätter, als die Mun-Organisation CAUSA zu einem „Forum für geistige Führung“ eingeladen hatte. Zuvor hatte der Sektenbeauftragte der Evangelischen Kirche, Pfarrer Thomas Gandow, festgestellt, daß die Mun-Sekte mit diesem Forum Prominente als Aushängeschilder angeheuert hätte. Doch die Munies hatten zuviel versprochen: zwei der Zugpferde, der Korrespondent der französischen Tageszeitung 'Le Figaro‘, Jean-Paul Picaper, und der ehemalige Kommandant des Spandauer Militärgefängnisses, Oberst Eugene Bird, hatten kurzfristig abgesagt. Für die 25 Zuhörer blieben lediglich zwei Referate: Dieter von Glahn, Mitinitiator der rechtskonservativen „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ dozierte über die Gefahren von Glasnost und Perestroika. Jürgen Limski, Springer-Journalist für 'Die Welt‘, definierte den Begriff der „Desinformation“ als Kriegsführung des Warschauer Paktes gegen den Westen. Nicht von ungefähr waren unter den Zuhörern der Vorsitzende der Berliner Republikaner, Klaus Weinschenk, und der Vorsitzende des Republikaner-Ablegers in Schleswig-Holstein, Emil Schlee. Schlee war 1987 schon mehrmals als Redner auf Mun -Foren aufgetreten. Karl Leonhardtsberger, CAUSA -Generalsekretär in Deutschland, hatte bereits auf der letzten Tagung angedeutet, daß die Sekte sich zukünftig durch eine politische Partei artikulieren wolle.

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