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Kein Attest von Bischof Dyba

■ Er versagt künftig Schwangeren den Beratungsnachweis

Fulda (AFP) – Erzbischof Dyba bleibt stur. In den katholischen Beratungsstellen für Schwangere im Bistum Fulda wird es auch künftig keinen Nachweis über die Beratung geben.

Es bleibe bei der gegenwärtigen Regelung einer Beratung ohne Nachweis, sagte Dyba. Unsicher sei allein, „ob es bei den anderen Bistümern bei der bisherigen Regelung bleiben kann“. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte in der vergangenen Woche entschieden, „vorläufig“ im staatlichen System der Schwangerschaftsberatung zu bleiben. Eine fünfköpfige Delegation unter Leitung des Mainzer Bischofs Karl Lehmann will Gespräche über das neue Abtreibungsrecht mit dem Vatikan aufnehmen. Das neue Gesetz, das vier Tagen gilt, schreibt eine Beratung zugunsten des ungeborenen Lebens vor. Die Bescheinigung darüber ist Voraussetzung für einen straffreien Abbruch innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen.

Für Dyba ist die Bescheinigung eine „Lizenz zum Töten“. Seit zwei Jahren stellt keine der 259 Beratungsstellen eine Bescheinigung aus. Lehmann hatte darauf verwiesen, daß seitdem die Zahl wirklicher Konfliktberatungen im Bistum rückläufig sei. Insbesondere Frauen aus unteren Schichten würden nicht mehr so gut erreicht. Frauen, die eine Beratung wünschen, können sich an eine von 834 anerkannten Beratungsstellen wenden.

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