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Kein Asyl in Hongkong: Selbstverbrennung

Hongkong (ap) — Aus Verzweiflung über die Asylpraxis der britischen Behörden haben sich am Freitag zehn vietnamesische Flüchtlinge in einem Masseninternierungslager von Hongkong in Decken gehüllt und angezündet. Zwei von ihnen mußten mit Brandwunden in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sieben der Bootsflüchtlinge war zuvor politisches Asyl verweigert worden. Ein Sprecher des UNO-Flüchtlingskommissariats in Genf sagte, die Vietnamesen hätten sich vor ihrer Verzweiflungstat zehn Tage lang im Hungerstreik befunden. Der Protest der Vietnamesen richtet sich gegen das im Juni 1988 eingeführte Asylverfahren der Briten, dessen Ziel es sein soll, die aus politischen Gründen geflohenen Menschen von sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen zu unterscheiden. Neun abgelehnte Vietnamesen haben Beschwerde gegen das Verfahren erhoben. Sollte ihre Klage Erfolg haben, müßten die Behörden Tausende abgelehnter Asylsuchender erneut anhören.

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