: Kein Anschluß mehr
■ Polizei legt „Nationales Infotelefon“ lahm / „Die Nationalen“ mobilisieren
Das Berliner „Nationale Infotelefon“ ist stillgelegt. Wie die Polizei gestern mitteilte, wurde bei einer Wohnungsdurchsuchung bei einem 29jährigen Zehlendorfer umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Durch den aktuellen Ansagetext sei der Tatbestand der Verleumdung verwirklicht, da den britischen Geheimdiensten darin vorgeworfen werde, den einstigen Hitlerstellvertreter Rudolf Heß 1987 in der Spandauer Haftanstalt ermordet zu haben.
Bei dem Betreiber des stillgelegten rechtsextremen Infotelefons handelt es sich um Ulli Boldt, den Vorsitzenden der „Berliner Kulturgemeinschaft Preußen“. Dem rechtsextremen Sammelbecken, deren ehemalige Vorsitzende Ursula Schaffer Aufsehen erregt hatte, als sie 1990/91 zum Heldengedenken für die Waffen-SS im brandenburgischen Halbe aufrief, gehört auch Helge Drescher an. Drescher ist nach Informationen der taz immer noch Mitglied der Tempelhofer CDU, obwohl deren Ortsvorsitzender Rzepka vor Jahresfrist im Hinblick auf Dreschers Aktivitäten erklärt hatte, die Unterstützung rechtsextremer Organisationen sei mit der CDU unvereinbar.
Regelmäßiger Teilnehmer an den Sitzungen der „Kulturgemeinschaft“ ist auch Frank Schwerdt, der Spitzenkandidat der „Nationalen“ für die Berliner Anbgeordnetenhaus am 22. Oktober. Die „Nationalen“ mobilisieren inzwischen zu einer „Rudolf-Heß-Aktionswoche“ vom 12. bis 20. August. In dem der taz vorliegenden Aufruf wird zu einem „erfrischenden Erlebniswochenende“ eingeladen, bei der das Wochenendticket der Deutschen Bahn AG genutzt werden sollte. wera
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