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■ Kaum zu glaubenMehr Müll durch EG-Einheitstonne

KAUM ZU GLAUBEN

Mehr Müll durch EG-Einheitstonne

Bei vielen Verbrauchern werden demnächst größere Mülltonnen vor dem Hauseingang stehen. Kleinere Tonnen, die bei der Müllvermeidung helfen sollten, müssen ausgemustert werden. Der Grund ist eine Arbeitsschutz-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft, die noch in diesem Jahr in nationales Recht umgesetzt werden soll.

Vorgeschrieben sind nach dieser Richtlinie zukünftig Abfalltonnen auf Rädern, die von den MüllfahrerInnen nicht mehr hochgehoben werden müssen und mindestens 90 Zentimeter groß sind. Ziel dieser Regelung ist es, die körperliche Arbeitsbelastung der MitarbeiterInnen der Müllabfuhr zu reduzieren. Denn bei knapp 60 Prozent der Müllmänner und -frauen werden durch das Heben und Hinstellen bleibende Gesundheitsschäden hervorgerufen.

Weil, wie Untersuchungen zeigten, größere Tonnen zum großzügigen Wegwerfen animieren, dürfte der Müllberg weiter wachsen. Der Naturschutzbund Deutschland fordert daher die Einführung von Wertmarken- oder Wiegesystemen. Die sollen unabhängig von der Tonnengröße Anreize zum Müllsparen bieten.

Ein solches System, für dessen Entwicklung Willi Hennebrüder vom Naturschutzbund 1989 den Europäischen Umweltpreis erhalten hat, wird in der Stadt Baesweiler bei Aachen bereits mit Erfolg praktiziert: Durch einen unter dem Tonnendeckel befestigten Mikrochip wird die Leerung mit einem Lesegerät am Müllfahrzeug registriert. Je häufiger ein Haushalt seine Tonne zum Entleeren auf die Straße stellt, desto höher ist die Müllgebühr. Jo

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