piwik no script img

■ Kaum zu glauben"Waschmittellüge" der Kompakten

KAUM ZU GLAUBEN

»Waschmittellüge« der Kompakten

Die deutschen VerbraucherInnen schütten Kompaktwaschmittel so großzügig in die Maschine, daß diese die Umwelt nicht weniger belasten als die herkömmlichen, sondern teilweise sogar mehr. Denn sie geben 20 Prozent mehr in die Maschine, als auf der Packung steht. Das haben Marktforscher herausgefunden, berichtet Forschungschef Peter Krings vom weißen Riesen Henkel. Deshalb sei die Menge der verkauften Waschmittel auch nicht so stark zurückgegangen, wie die mit Kompakten vorgepreschte Konkurrenz immer angekündigt hat — für Krings eine „kleine Waschmittellüge“.

Dabei wären die Kompakt- Waschmittel, würden sie wie vorgesehen dosiert, nach allen ökologischen Kriterien den herkömmlichen klar überlegen. Der großzügige Einsatz macht diese Vorteile jedoch zunichte. So wie die Verbraucher dosieren, hat die pro Waschgang verwendete Menge Kompaktwaschmittel bei der Herstellung zwölf Prozent mehr Energie verbraucht als die verwendete Menge konventionelles Waschmittel. Möglicherweise ließe sich die Verwirrung verringern, wenn die herkömmlichen Mittel vom Markt genommen würden, aber davon halten die Firmen nichts. Solange das gewohnte Pulver gekauft wird, „wäre man wohl bekloppt, wenn man das nicht anbieten würde“, findet Henkel-Sprecherin Kerstin Ochs.

Für Waschmittel mit dem blauen Engel hat sich die Jury eine besondere Erziehungsmaßnahme ausgedacht: Der Becher darf nicht mehr Pulver fassen, als gebraucht wird. Selbst für diese Baukasten-Waschmittel, die von besonders informierten Verbrauchern gekauft werden, ist solch ein Trick offenbar nötig: Nach den Henkel-Zahlen wurde die Hausmarke Skip mit größerem Becher um zehn Prozent überdosiert. mk

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen