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Kauft Allianz Frankreichs Großbank?

■ Magazin meldet: Münchener Versicherer will von der französischen Regierung Crédit Lyonnais übernehmen

Berlin (taz) – Wenn es stimmt, wird es der Konzernkauf des Jahres: Laut der gestrigen Wirtschaftswoche hat die Allianz AG der französischen Regierung angeboten, zehn Prozent des Bank- und Versicherungsriesen Crédit Lyonnais (CL) zu kaufen. Falls Frankreich die CL so weit saniert, daß ihre Schulden dem Unternehmenswert entsprechen, wolle die Allianz später sogar die Mehrheit für einen symbolischen Franc übernehmen.

Die Crédit Lyonnais ist so billig, weil sie in den letzten acht Jahren 30 Milliarden Mark Schulden angehäuft hat: Sie ließ sich marode Konzerne überteuert andrehen, verspekulierte sich und ist darüber hinaus noch mit einem aufgeblähten Verwaltungsapparat belastet. Für die Allianz, Europas Versicherer Nummer eins, wäre der Kauf also ein gehöriges Risiko. Entsprechend heftig kommt das Dementi aus München: „Die Meldung ist weit von aller Realität“, so Sprecher Christopher Worthley. Das nötige Kleingeld für eine langwierige Sanierung hätte die Allianz: jährliche Milliardengewinne und angelegtes Kapital von über 200 Milliarden Mark.

CL brächte aber auch manchen Vorteil: Im französischen Lebensversicherungsgeschäft ist sie die Nummer eins, die Allianz hingegen schwach. Und weil die Allianz bei der Dresdner sowie der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank das Sagen hat, ergäbe sich manches Synergiepotential, wenn die Versicherer eine Zusammenarbeit oder gar eine Fusion anschieben würden. rem

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