■ Kaufhof schluckt Horten: Da waren's nur noch zwei
Köln/Düsseldorf (dpa/AP) – Die deutsche Warenhauskonkurrenz ist von vier auf zwei Anbieter geschrumpft. Nachdem Anfang des Jahres Branchenprimus Karstadt die Hertie GmbH schluckte, verleibt sich nun die Metro-Tochter Kaufhof den Kleinsten der Branche, Horten, ein. Gestern teilten die Firmen mit, daß Kaufhof 27 Prozent der Horten-Anteile von der Westdeutschen Landesbank und 18,75 Prozent von der Deutschen Bank übernehmen wird. Kaufhof und Horten kommen zusammen auf 26,2 Milliarden Mark Umsatz, Karstadt/Hertie bringen es auf 28 Milliarden.
„Die Strukturen werden bedrohlich eng“, urteilt Kartellamts- Chef Dieter Wolf über die rasante Konzentration in der Branche – und genehmigte beide Fusionen. Horten muß sich bloß von seiner 25prozentigen Beteiligung am Einkaufsverbund Kaufring trennen; Karstadt und Hertie müssen in Berlin, Kiel, Hamburg und München Warenhäuser oder Geschäftsanteile aufgeben.
Höhere Preise dürften die Verbraucher zunächst nicht bedrohen. Vielmehr dürften die Großkonzerne ihre geballte Einkaufsmacht ausspielen, um bei den Herstellern die Preise zu drücken. Allerdings werden die Unternehmen wohl zunächst ihre Gewinne aufpolieren, bevor sie Preisvorteile an die Kunden weitergeben.
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