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Katja Keßler über Rollenverteilung"Frauen lieben das Rudel"

In Deutschland ist Kinder haben und arbeiten die Quadratur des Kreises, findet Katja Keßler. Wichtig sei es, dass Frauen eigenes Geld verdienen. Gerade erschien das neue Buch der Kolumnistin und Autorin.

"Bei selbstironischen Männern werde ich schwach": Katja Keßler über Ehemann und Bild-Chef Kai Diekmann. Bild: ap
Interview von Daniela Zinser

taz: Frau Keßler, Ihr Buch "Frag mich, Schatz, ich weiß es besser! Bekenntnisse einer Ehefrau" legt nahe: Frauen sind nicht nur die besseren Hausfrauen, sondern auch noch die besseren Männer. Mit Arbeitsverteilung ist da nicht viel.

Katja Keßler: Ich finde meinen Mann ja nicht deswegen sexy, weil er so super die Spülmaschine einräumen kann. Es gibt Dinge, die können Männer einfach nicht. Ich würde sogar behaupten, sie kommen mit angeborener Pupillenverkrümmung zur Welt und sind formen- und farbenblind. Man muss ihnen den Haushalt entreißen, bevor Schlimmeres passiert!

Und was können Männer besser?

Eben weil sie ein bisschen blind sind, sehen sie Dinge nicht. Und die Dinge, die sie nicht sehen, bedrücken sie auch nicht. Ein Mann kann problemlos unter einem schiefhängenden Lampenschirm sitzen, bei piepsendem Trockner, der ruft: "Räum mich aus!" und Sportschau gucken. Wir Frauen haben da den deutlich verkniffeneren und verspannteren Part.

Frauen machen sich also selbst das Leben schwer. Und der Mann genießt die Leichtigkeit des Seins?

Also, das typische Frauending ist doch: Konsens schaffen wollen, so eine Art verbales Kuschelbedürfnis, "Ja, der Rock ist aber hübsch, Frau Müller! Und diese Bluse, super!" Dazu kommt noch das Kümmer-Gen: Hat auch jeder Kaffee in der Tasse? So bin ich auch erzogen. Und versuche wacker, es mir wieder abzuerziehen. Das muss man als Frau wirklich lernen: dicke Luft und emotionale Spannungen auszuhalten. Männer können das tausend Mal besser. Wahrscheinlich, weil sie ihre Rituale haben: Erst hauen sie sich eins auf die Mütze, dann gehen sie gemeinsam ein Bier trinken. Das könnten Frauen nie! Ich kenne keine, die sich mit ihren Kolleginnen zofft und anschließend kommt die Schnapsflasche auf den Tisch. Irgendwie bleibt da immer ein Stachel im Fleisch. Wir sind viel nachtragender.

Katja Keßler

Die 40-jährige gebürtige Kielerin ist Zahnärztin, schreibt aber lieber. Erst die Texte zum Seite-1-Mädchen der Bild-Zeitung, dann vier Jahre lang die Gesellschaftskolumne dort. Auf der Spiegel-Bestsellerliste landete sie mit den Dieter-Bohlen-Biografien ebenso wie mit ihrem Roman "Herztöne". Ihr neues Buch "Frag mich, Schatz, ich weiß es besser" (Diana Verlag, 7,95 Euro, 208 S.) ist eine Sammlung von Kolumnen, die sie über das Zusammenleben mit ihrem Mann, Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, ihren vier Kindern und ihrer Mutter schrieb.

Sie beschreiben sich in dem Buch als Hausfrau. Das ist ein schwieriger Begriff geworden.

Ja. Dieser Begriff atmet so Mief und Pief. Jeder sieht sie gleich vor sich: die Mutti, die Marmelade kocht und sich mit anderen Muttis trifft. Ich habe eine Freundin, als ich die kennen lernte und sie fragte, was sie beruflich macht, sagte sie: "Hausfrau!" Dazu trug sie hochhackige Stiefel, hatte lackierte Nägel und war überhaupt ziemlich peppig. Dass mir das alles so ins Auge stach, zeigt doch, dass ich selbst auch in Klischees denke. Hausfrau ist eben nicht gleich Hausfrau.

Ihr Beruf erlaubt es Ihnen, Hausfrau zu sein und von zuhause aus zu arbeiten. Bei der Kinderbetreuung hilft Ihre Mutter, die bei Ihnen wohnt. Funktioniert es nur mit solch einer Unterstützung?

Kinder haben und arbeiten ist in Deutschland die Quadratur des Kreises. Ich glaube, es würden viel mehr Frauen arbeiten, wenn die Kosten für professionelle Kinderbetreuung nicht das Geld übersteigen, das ich durch einen Job verdiene. Schon lustig: Stelle ich in meinem Büro jemanden ein, der die Zunge rausstreckt und den ganzen Tag Briefmarken anleckt, sagt der Gesetzgeber: "Wunderbar, betriebsbedingte Ausgabe, können Sie absetzen!" Engagiere ich jemanden, der auf meine Kinder aufpasst, damit ich arbeiten kann, heißt es: "Sorry, Privatvergnügen!" Das ist auch ein Grund, warum so viele Mütter zu Hause bleiben. Und der andere ist diese tiefe deutsche Überzeugung: Ein Kind gehört zur Mutter! Auch ich habe diesen Reflex: Dinge, die ich mache ohne mein Kind, muss ich vor mir selbst verteidigen, dass ich sie ohne mein Kind mache.

Spürt man unter Müttern deshalb eine gewisse Solidarität?

Nein, wir pflegen eine Art Guerillakrieg. Nach außen immer "Huh!" und "Hah!" und "Ach wie süß!", aber setzen Sie sich mal mit Ihrem Baby in die Sandkiste. Sie können mitstoppen, bis eine der Mamis Ihnen dort auf die Nase bindet, dass ihr Kind quasi seit der Stunde seiner Geburt durchschläft und, überhaupt, ein Überflieger ist. Und Sie sitzen da mit ihrem Schreikind, das jede Nacht zu Ihnen ins Bett will, und denken: Was bin ich für ein Ober-Loser?! Dabei ist wissenschaftlich bewiesen, dass beim Thema Durchschlafen nach Strich und Faden gelogen wird. Ich selber habe auch schon geflunkert. Als meine erste Tochter ein halbes Jahr war, traf ich unsere Nachbarin auf der Straße. Die meinte: "Dich sehe ich ja nie auf dem Spielplatz." Und ich so: "Stotter, stotter? äh … Wir fahren immer in den Wald!" Schön blöd, nicht? Man setzt sich als Mutter selbst viel zu sehr unter Druck.

Und kann dabei nur verlieren?

Ja. Wenn es nach einschlägigen Schwangerschaftsratgebern geht, beschallst du dein Kind noch im Mutterleib mit Chinesisch. Und schreien lassen ist auch out - von wegen Urvertrauen. Da kannst du ja als Frau nur scheitern! Meine Eltern haben keinen derartigen Zinnober mit uns veranstaltet. Ich will jetzt nicht sagen: "Siehste! Hat auch nicht geschadet." Mein Ansatz ist ein anderer: Ich bin immer mit meiner Mutter hart ins Gericht gegangen. Von wegen unemanzipiert, hat keine Hobbys außen ihren Kindern! Und jetzt nähere ich mich ihrem Rollenmodell an. Wenn mein Mann abends nach Hause kommt, gucke ich auch, dass was auf dem Tisch steht. Ist schon ein bisschen pervers.

Hat sich seit den Zeiten Ihrer Mutter für Frauen auch im Berufsleben nichts bedeutend geändert?

Meine tiefste Überzeugung ist: Es sind nicht die Männer, die verhindern, dass Frauen Karriere machen. Ich glaube, Frauen lieben das Rudel; wenn sie zur Seite gucken, haben sie ein gutes Gefühl, dass da noch wer steht. Das hat was mit ihrem Rollenverständnis zu tun. Ich glaube, eine Frau fragt sich bei einem Jobangebot viel mehr: Kann ich das? Bin ich dem gewachsen? Diese Zweifel sind Männern nicht so gegeben. Und letztlich sind da die Gene: Beobachten Sie mal kleine Mädchen beim Spielen. Die frisieren gemeinsam ihre Puppen. Und wenn daneben ein Knäuel aus Armen und Beinen ist, das sind bestimmt Jungs, die sich kloppen. Kampf ist ihr Leben.

Sind Sie näher bei Eva Herman oder eher bei Alice Schwarzer?

Weder noch. Eva mit ihrer Zurück-an-den-Herd-Doktrin ist mir viel zu militant und gestrig. Und Alice Schwarzer am anderen Ende der Wurst hat eine Streitbarkeit und Streitlust, die mich eher einschüchtert. Mir geht es wie vielen Frauen: Ich suche nach dem Role-Model, an dem ich mich orientieren kann.

Versuchen Sie, diese Figur für Ihre Töchter sein?

Natürlich prägt meine Lebensweise auch meine Töchter. Lilly ist erst fünfzehn Monate und noch viel zu klein. Aber Yella, die Siebenjährige, sieht mich am Schreibtisch sitzen, sie erlebt, dass die Arbeit ein wichtiger Teil meines Lebens ist, dass ich was Eigenes, von Papa Unabhängiges mache. Und wenn sie in fünfundzwanzig Jahren selbst an dem Punkt kommt zu entscheiden, Familie oder Job, hoffe ich, dass sie sich dann stark genug fühlt, beides zu schultern. Es gibt keine Formel für Glück, aber ich bin überzeugt, bei Frauen gehört selbst verdientes Geld unbedingt dazu. Es gibt aber übrigens auch andere Seiten an mir, da kann ich nur wünschen, dass mir meine Tochter nicht nacheifert. Ich bin die schlimmste Couchpotato alles Zeiten!

Waren Sie schon einmal mit Sexismus konfrontiert?

Nein, nie. Bin ich auch nicht der Typ für. Als ich damals als Praktikantin zur Bild kam, war ich immerhin schon siebenundzwanzig, also kein Häschen mehr.

Sie haben bei einer Zeitung gearbeitet, die Frauen aber oft auf Klischees reduziert. Sie haben sogar die Texte für die Seite-1-Mädchen geschrieben. Bewusst ironisch und überzogen?

Nicht bewusst, eher so aus dem Bauch heraus. Ich sah diese dickbusigen Frauen, die sich an irgendwelchem Gestänge räkelten, und fand es nur absurd, auf keinen Fall erotisch. Und so schrieb ich halt: Martha steht am Marthapfahl. Das war natürlich gaga, aber ich fiel auf. Deshalb liebe ich diese Nackten von Seite 1. Sie waren mein Fuß in der Tür.

Mit Ironie gegen die Ungerechtigkeit der Welt?

Eher mit Selbstironie. Ich kann gut über mich selbst lachen. Finde ich übrigens auch bei Männern unglaublich sexy - um noch mal aufs Spülmaschineeinräumen zu kommen -, bei selbstironischen Männern werde ich schwach. Meist haben die nämlich auch noch Fantasie - ebenfalls sehr antörnend. Neulich war mein Mann bei der taz-Genossenschaftversammlung. Er trug einen Button "Ich bin kein Alien". Also mir gefällt das. Wir beide haben echt Spaß.

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29 Kommentare

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  • W
    Wolfgang

    Als taz-Neuleser fand ich das Interview auch ziemlich daneben - jedenfalls in dieser Zeitung.

    Was mich allerdings auch erschüttert, sind Stil, Ausdrucksweise und Rechtschreibung einiger Kommentare. Ist dieses "boah ej" ohne Punkt und Komma die Kommunikation der Zukunft?

    Oder soll verbale Grobschlächtigkeit hier ein kritisches Bewussstsein vorspiegeln?

  • L
    Lissy

    Tja, Diekmann ist ja jetzt Genossenschafter, das scheint nicht ohne Folgen zu bleiben....

  • B
    bittekeineBILDLeutemehr

    Was ist das für ein merkwürdiges Verhältnis zur BILD-Zeitung, das sich anscheinend immer mehr herauskristallisiert? Es wird Werbung für Bücher von Katja Kessler gemacht, Diekmann berichtet in seinem Blog seitenweise über die taz...

    Ich komme langsam ins Grübeln ob meiner Weltordnung.

    Was soll damit bezweckt werden.

  • E
    elmar

    ähh ... ???? was ist eine spülmaschine???????????????

  • L
    lutzindasky

    Moin, das Geseire dieser Schickse hört sich schwer nach viel Geld mit Hausangestellten an. In deren Haushalt wird wahrscheinlich die Drecksarbeit von unterbezahlten dienstbaren Geistern erledigt. Aber abgesehen davon: dass die taz dieser Person eine Bühne gibt, passt zur Tendenz zur Weichspülerei, welches dieses Blatt zunehmend an den Tag legt. Alice Schwarzer schüchtert diese Schnalle ein, und sie sucht ein role-model. Das wird gar nicht thematisiert, einfach nur dargestellt. Wo diese Person doch massig Angriffsfläche bietet. Das wirkt alles so belanglos, so boulevard-mäßig, gegen das die taz doch mal vor hunderttausend Jahren angetreten war. So langsam kommt es auch mir so vor, als ob die ehedem grün-alternativ-links orientierte Szene mittlerweile arriviert und im Bürgertum angekommen ist. Das ist ganz schön entmutigend. Gerade jetzt, bei dieser neuen Regierung. Da wünscht man sich doch ein freches, kritisches Blatt, das seine Wurzeln in linken, auch anarchistischen Kreisen nicht leugnet. Wie war das noch: grün->gelb->braun? Man kann auch in fortgeschrittenem Alter anarchistisch und progressiv sein. Anscheinend ist das aber nicht mehr en vogue, weil jetzt ja alle vernünftig und erwachsen sind. Habt ihr alle Kinder gekriegt und die falschen Schlüsse gezogen? Wie bei den Grünen: die Bewegung ist etabliert und erstarrt. Das treibt einen in eine ganz bestimmte Richtung. Erschreckend dabei: fühle mich mittlerweile politisch heimatlos. Auch die taz verschwindet in der Belanglosigkeit. So ein Interview mit so einer Person hätte doch früher ganz anders ausgesehen!?

  • RB
    ritter b.

    Klischees sind schon was Tolles oder? Vor allem, wenns genügend Gegenbeispiele gibt.

    Für Herr K. wahrscheinlich wahrscheinlich unvorstellbar. Aber was soll man von einem Kommentar halten, wo nicht mal die höfliche Anrede bekannt zu sein scheint.

  • I
    Inti

    Boah echt, bei so einem Schmuh könnte ich sofort mein Mittagessen wieder erbrechen. Wie oft muss man sich denn noch dieses Gedöhns anhören, in dem angeblich das alte Rollenklischee durchbrochen, im Nebensatz aber gleich wieder aufgebaut wird, von wegen Frauen können das und Männer das. Nur weil man es häufiger sagt, wird es nicht wahrer. Ich glaube, es gibt genug Paare, die sich die Hausarbeit untereinander aufteilen, und den Typen, die sich doof anstellen, hilft wahrscheinlich nur mal ein sanfter Tritt in die Zwölf. Wenn ich solchen Mist in meinem Umfeld mitbekomme, krieg ich nen Riesenhals. Was für ein Armutszeugnis, wenn ein MANN (grunz), nicht mal einen Geschirrspüler einräumen kann. Aber dank ach solcher unkonventioneller, emanzipierter Frauen wie Frau K. eine ist, wissen wir Männer ja, dass wir an irgendwelchen visuellen Defiziten leiden, dafür aber auch die Welt beherrschen udn Auto fahren können.

    Zum Glück wollen Frauen ja wieder das Arschloch zurück, nachdem ihnen die von den Medien dargebotenen Softi-Bübchen nicht mehr gefallen. Obiger hilft zwar nicht im Haushalt und kümmert sich einen Scheiß, dafür ist er aber wenigstens sexy und gibt Anlässe für zwischen zwei Pappdeckel gepresste Klischeeaneinanderreihungen.

     

    Danke taz für diese vollkommen unreflektiert hingenommenen Klappentext zu den absolut hyperfluiden Ergüssen der Topmama mit Schreibdiarrhoe. Da schaue ich lieber Morgenmagazin, wo Frau K. genau diesen Senf schon ablassen durfte.

  • B
    Blubber

    Na ja, über Männer scheint sie ja nicht besonders viel zu wissen - außer die üblichen Mario Bath-Klischees

  • AL
    Anna Lis

    Selten eine so spannende Diskussion gelesen! Da ist doch wirklich was in Gang gekommen!

    Ich empfehle noch den Beitrag von Gerald Hüther in der FAS vom letzten Sonntag.

    Der rundet die Sache ab, damit ist eigentlich alles klar. Männern fehlt ein x-Chromosom, das macht sie anfälliger und gefährdeter und sowas will kompensiert werden - ständig und heftig!

  • H
    Hallap

    1)Zur Motivation des Textes:

    Dieses Interview versprüht den Charme eines Auftrittes, vornehmlich B,C usw. Prominenter in Talkshows zwecks Präsentation neuer CDs, Bücher oder was es sonst noch Tolles zu veröffenlichen gibt.

    Warum dies in der Kombination taz/Bildchefgattin stattfindet ist eine Frage die nicht ganz unberechtigt scheint, aber womöglich in der großen Offenheit der taz gegenüber Andersdenkender begründet ist.

    2) Zum Thema:

    Über menschliches Verhalten und alle seine Auswirkungen im Alltäglichen existieren zahlreiche Bücher. Und in jedem ist die Meinung des Autors dargestellt (optimistische Annahme vielleicht, aber auch nicht grundverkehrt). Dies ist mal grundsätzlich nicht kritisierbar, weil nun mal jeder Mensch mit seiner persönlichen Grundausstattung (z.B.Gene) seiner eigenen Umgebung im Laufe seiner eigenen Entwicklung ausgesetzt ist. Die resultierende Meinung ergibt sich sodann aus dem Sinn den der jeweils einzelne für sein Dasein in seinem Weltbild sieht.

    Alles weitere ergibt sich von selbst und endet nicht selten in individuellen Tragödien.

     

    Interessante Denkanregungen in diesem Zusammenhang findet man z.B. bei Guter Dueck: Topothesie-Der Mensch in artgerechter Haltung.

     

    Liebe Grüße

  • DN
    Die Noack

    keine ahnung von wem die da schreibt. also mit meiner welt hat das nichts zu tun. na solang sie mit spülmaschineneinräumenden männern ein sexy problem hat wird sich wohl auch nichts ändern in kesselchens heim. ich hab kein verbales kuschelbedürfnis. bei uns zuhause giesst der mann kaffee nach. ich bin nicht nachtragend und habe beste erfahrungen in der zusammenarbeit mit frauen. seit wann machen hochhackige stiefel spannende menschen aus?? die frauen mit denen ich über kinder rede haben es nicht nötig ihre kinder kritiklos supertoll zu reden. und dass männern (selbst-)zweifel nicht gegeben sein sollten, das ist mir neu. bei soviel seltsamem gewäsch wundert einen auch nicht mehr, dass der sexismus bei bild völlig übersehen wird.

  • T
    Tbay

    Erst einmal finde ich es OK das die TAZ Fr. K. interviewt auch wenn sie die Frau des Bild-Chefs ist. Diese Freiheit und Mut gehört für mich bei einer guten Zeitung mit dazu.

    ABER die Art und Weise wie dieses Interview geführt wurde, ist mehr als schwach. Statt kritischer Fragen läßt man Fr. K. aus dem Nähkästchen plaudern und Werbung für sich machen. Von Fr. K.'s erwarte ich nichts anderes schließlich verdient sie Geld damit, dass sie den Leuten Müll verzapft. Das die TAZ solchen Müll druckt finde ich dagegen schrecklich.

    Wo sind die kritischen Fragen?

    Mich hätte es interessiert was Fr. K. von dem latenten Rassismus in der Bild-Zeitung hält

    oder

    davon wie die Bild mit Sibel Kekilli umgesprungen ist

    oder

    was sie von dem Plakat "Aus Schlagzeilen werden Brandsätze" hält(wäre doch besonders ironisch, wenn Kai Diekmann das bei sich zuhause aufhängt, am besten im Kinderzimmer)

    oder

    etc. etc.

     

    Mir würden hunderte Fragen einfallen die wesentlich spannender gewesen wären und ich bin nicht journalistisch geschult. Wenn ihr schon so ein Interview führt müsst ihr auch die kritischen Fragen stellen, das ist eure journalistische Verantwortung. DAS ist es was ich (und auch viele eurer Leser wie ich glaube) von der TAZ erwarte. Es ist nicht anzunehmen, daß Fr. K. auf diese Fragen ernsthaft antwortet, dafür ist sie zu erfahren, aber trotzdem müsstet ihr solche Fragen stellen.

     

    MfG

     

    T. von Oz

     

    P.S.: wenn der Herr Diekmann so selbstironisch ist, warum konnte er dann nicht über seine "Penisverlängerung" lachen?

  • MS
    Marco Seiler

    Anstatt krampfhaft zu versuchen, zum besseren Pseudo-Mann zu werden, sollte Frau K. lieber das bleiben, was sie in Wirklichkeit ist. Eine Frau. Man könnte darüber diskutieren (oh nein, lieber nicht, das machen ja nur Frauen), ob das so das beste für sie ist, aber als Mann entscheide ich das jetzt einfach einmal. Diese unsensible Entscheidungskompetenz steht mir ja rein gendertechnisch gesehen zu.

    Übrigens, liebe Frau K.: Nur weil außer Ihnen anscheinend auch Millionen von anderen Frauen das "Kuschelbedürfnis" hatten/haben und nach halbvollen/halbleeren Kaffeetassen linsen, bedeutet das nicht automatisch, dass dies schlecht ist.

    Kommt es nur mir so vor oder sieht ihr Gemahl wie ein schuldbewußter frustrierter "Papi, kannst-mich-zum-Kindergarten-fahren"-Werbungs-Trottel aus bzw. wird so dargestellt?

    Ich kenne Frau K. ansonsten nur als unbissige InterviewpartnerIn von diversen nervigen Roter-Teppich-VIPs und wüsste von daher nicht, was mir ihr obiges Interview eigentlich sagen soll. Außer vielleicht eins: dass ich heilfroh sein kann, ein Mann zu sein.

  • V
    Vera

    Liebe TAZ.

    Ich habe diese Zeitung nicht abonniert, damit Ihr Eure

    Zeit mit der Arbeit an solchen banalen Artikeln verschwendet und belanglose Bücher promotet.

    Gab es heute tatsächlich keine wichtigeren Geschichten auf der ganzen, weiten Welt?

  • HK
    Herr K.

    @Oha: Naja, so wie sich das anhört, beträgt ihr Männlichkeitsfaktor gerade mal 0,5, maximal 0,6

    Wenn sie allerdings Gästen noch Kaffee nachgiessen wirds gefährlich, dann könnte ihr Wert unter 0,4 sinken, da müsste man sich mal mit einem Arzt in Verbindung setzen, zwecks Hormonbehandlung.

    Männer sind nunmal so. So halt. Seh ich doch jeden Tag.ra

  • O
    Oha

    Ich glaub es immer noch nicht, dass ich mich durch dieses Interview geprügelt habe.

    Wo ist denn bitte die Aussage? Hallo.....?

     

    Und ewig grüßen die Pauschalurteile.

     

    PS.

    Ich kann kochen, bügeln und die Spülmaschine einräumen, zudem putzen und mit Kindern umgehen. Und ich bin verheiratet. Und ich bin ein Mann!!!

  • S
    Seelensammler

    Lustige Frau. Was fehlt, ist das weibliche Esoterik-Gen. Wenn Frau nicht weiterkommt, liest sie Horoskope, deutet den Kaffeesatz oder fengshuit die Wohnungseinrichtung. Auch etwas, was Männern eher abgeht.

  • T
    Tja

    Was genau soll dieses Interview bezwecken? Alle TAZ-Leser vertreiben? :D

    Selten so einen Schwachsinn gelesen ^^

  • GO
    GutmenschIn on demand

    Mich würde interessieren, ob die Fragen an KK zwecks Götzinnen-Anbetung von den Redakteuren getippt oder schon ertrommelt werden?

  • B
    bastl

    Die Gene sind natürlich daran Schuld. Ham ja Froscher letztens raus gefunden.

  • F
    Fassungslos

    Schon wieder so ein Artikel, bei dem ich mich frage, wieso ich eigentlich immer noch die "taz" lese...

  • L
    lilalotta

    gutes interview, find ich. mein lieblingssatz ist: "immer auf die frau hören." (die meisten fahren tatsächlich besser damit :-)). ich bin zwar völlig anders sozialisiert als katja keßler (deshalb habe ich einen job mit massenhaft verantwortung, nen haufen kohle, keine kinder, einen durchschnittlich verdienenden mann und eine handkreissäge), aber das, was sie beschreibt, sehe ich jeden tag bei mir und anderen, inclusive des kümmer- und socialising- "gens", irgendwie sind wir dann wohl doch alle gleich sozialisiert. dass arbeiten in deutschland und gleichzeitig kinder nicht geht, ist gut getroffen. für mich sind kinder ein grund das land zu wechseln.

    PS: zum obigen erzogen-oder-gen-kommentar: korinthenkackerei, häh?

    PPS: mein mann kann auch keine spülmaschine einräumen - steht die hälfte noch draussen, wenn er fertig ist ...

  • L
    Leidkultur

    @ Nils Exner:

     

    Gen natürlich! Das Erzo-Gen.

     

    Warum macht`n die taz Werbung für Madame Kessler? Versteh ich nicht. Die und deren "Werke" wären doch `ne große Nullnummer, wäre sie nicht Gattin des Bild-Chefs. Im Osten brauchte man wenigtens nur das Parteibuch...

  • R
    Riin

    Ich hätte auch fünfmal gegen die Wand rennen können anstatt diesen Artikel zu lesen -.-

  • F
    Fragwuerdig

    ähm... liebes TAZ-Team,

    warum gebt ihr so einer Sexsistin eine Stimme? diese Katja Keßler wird durch ihr ansichten nicht fuer einen diskriminierungs freien raum sorgen... viel mehr duerften mit ihr mackersprüche nicht abnehmen.

     

    PS: gebe Nils Exner recht - Erzogen oder doch Gene?

     

    ... ehrlich diese katja spinnt.

  • E
    eppelein

    Oh Gott noch ein "HeraLindRubrik"-Buch... Man kann nur hoffen dass die vier Kinder bald ihre Eltern verlassen. Dürfen die was anderes lesen als BILD, sei ja bekanntlich verboten da man das nicht braucht

  • I
    instroemen

    Die Dame erzählt einen gequirlten Verbalquark auf intellektuller Magerstufe zusammen, dass die Milch sauer wird.

  • R
    Rotkäppchen

    Meine Fresse! Jetzt muss ich gerade mal laut lachen: die zwei Hübschen sehen ja aus wie "Mars Attacks" Figuren.

    Diese Aliens hatten, ganz nebenbei, auch offenliegende Gehirne und wollten, wenngleich auf anderem Wege, die menschliche Zivilisation zerstören!

  • NE
    Nils Exner

    Dazu kommt noch das Kümmer-Gen: Hat auch jeder Kaffee in der Tasse? So bin ich auch erzogen.

     

    Was jetzt? Erzogen oder doch Gen?