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Kater nach Bildungsgipfel

■ Bayern will Bildungszusammenarbeit mit Bund möglicherweise aufkündigen

Berlin (dpa/taz) – Schwere Katerstimmung hinterließ der „Bildungsgipfel“, die am Donnerstag von Kanzler Kohl einberufene Expertenrunde zur desaströsen Situation an den Hochschulen. Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) drohte gestern, sein Land werde „die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau in Frage stellen“, wenn die Bundesregierung nicht andere Prioritäten im Haushalt setze. Zehetmair, Sprecher der Kultusminister der Union, will vom Bund mindestens 300 Millionen Mark mehr für den Bau von Hochschulen.

Die Prioritäten illustrierte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Steffie Schnoor (CDU): Wenn der Bund 50 Kilometer Autobahn pro Jahr weniger baue, wären die Finanzprobleme beim Hochschulbau lösbar. „Lieber ein Schlagloch mehr in der Straße als die Jugend auf der Straße“, sagte die Kultusministerin Mecklenburg-Vorpommerns. Außerdem verwies sie auf die „völlig desolate“ Situation der Berufsschulen in den neuen Ländern.

Nach dem sechsstündigen „bildungspolitischen Grundsatzgespräch“ am Donnerstag hatte Kanzleramtsminister Bohl larmoyant erklärt, der Schlüssel für die deutsche Bildungsreform liege „in den Köpfen, nicht im Geld“. Die Hochschulrektorenkonferenz hatte noch am Dienstag das Ausstattungsdefizit der Hochschulen auf neun Milliarden Mark beziffert. Als „Karnevalsscherz“ bezeichneten mehrere Studentenorganisationen das Bildungsgespräch beim Kanzler. cif

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