Karlsruhe steigt in die dritte Liga ab: Krawall im Wildparkstadion
Mit einem Unentschieden setzt sich Jahn Regensburg in der Relegation für die zweite Liga durch. Der Traditionsverein KSC wird die nächste Saison eine Etage tiefer bestreiten.
KARLSRUHE dpa | Nach dem Abstieg des Karlsruher SC in die dritte Fußballliga ist es zu schweren Krawallen gekommen. Mehrere hundert frustrierte Anhänger des bisherigen Zweitligisten griffen nach dem 2:2 im Relegationsrückspiel gegen Außenseiter Jahn Regensburg am Montagabend Polizisten und Gästefans an, berichtete die Polizei am Dienstag. Dabei wurden mehr als 70 Menschen verletzt, darunter auch 18 Polizisten. Die Beamten erlitten unter anderem Prellungen.
Vermummte Anhänger waren in den Sicherheitsbereich des Wildparkstadions eingedrungen. Im Umfeld des Stadions wurden Flaschen und Steine geworfen, es kam zu zahlreichen Prügeleien zwischen Fans. Polizeiautos wurden durch Gegenstände beschädigt. „Weder Fans noch Mannschaft haben sich zweitligatauglich gezeigt“, sagte ein Polizeisprecher. Solche Ausschreitungen habe er noch nie erlebt, so der Sprecher weiter.
Regensburg, dem Dritten der dritten Liga, reichte nach dem 1:1 im Hinspiel aufgrund der erzielten Auswärtstore im Rückspiel ein 2:2 (1:1). Oliver Hein (28.) und André Laurito (66.) trafen für den Jahn. Klemen Lavric (32.) und Ilias Charalambous (56.) hatten die Gastgeber zwischenzeitlich in Front gebracht. In den letzten Minuten mussten die Gäste mit zwei Männern weniger auskommen: Tim Erfen sah die Gelb-Rote, Jim-Patrick Müller die Rote Karte.
„Ein Traum ist wahr. Jetzt sind wir in der zweiten Liga, das hätte nie jemand für möglich gehalten“, jubelte Regensburgs Sportdirektor Franz Gerber. KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer hingegen war geschockt. „Das ist tragisch“, sagte er. „Nach dem 2:1 hatte ich das Gefühl, dass wir jetzt obenauf sind. Aber Regensburg hat guten Fußball gespielt. Sie sind nicht unverdient aufgestiegen.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Geiselübergabe in Gaza
Gruseliges Spektakel
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Russland und USA beharren auf Kriegsschuld des Westens