„Kant nicht unser Sprecher“

Erklärung Ostberliner Autoren zur Wiederwahl Hermann Kants als Sprecher der DDR-Schriftsteller  ■ D O K U M E N T A T I O N

Vergangene Woche war Rolf Schneider unter Hinweis auf die skandalöse Rolle des Präsidenten Hermann Kant aus dem Schriftstellerverband ausgetreten. Im März soll auf einem außerordentlichen Kongreß eine neuer Vorstand gewählt werden. Am Sonntag nun unterschrieben 24 überwiegend junge Autoren folgende Erklärung:

„Wir haben weder Zeit noch Lust, uns in Abhängigkeit bislang gültiger statutbedingter Amtshandlungen des Schriftstellerverbandes die Chance nehmen zu lassen, überfällige gravierende Veränderungen in diesem Berufsverband zu konzipieren. Wir sehen uns duch den Vorstand des Verbandes, der jüngst Hermann Kant bestätigt hat, in keiner Weise vertreten.

Für uns ist Hermann Kant nicht mehr der Sprecher der Schriftsteller der DDR, seit er gegen die auf Veränderung in der DDR zielende Resolution des Berliner Verbandes vom 14.9.89 gestimmt hat.“

Thomas Reschke, Ingeborg Kolinko, Elke Erb, Maja Wiens, Angela Steinmüller, Marianne Schielow, Karlheinz Steinmüller, Joachim Walther, Ida Kuczynski, Jens Sparschuh, Rolf Gerlach, Wolfgang Landgraf, Ursula Höntsch, Paul Knut Schäfer, Bernd Ulbrich, Anna Mudry, Jochen Laabs, Bernd Schirmer, Wilfried Bonsack, Helga Schubert, Reimar Gilsenbach, Walther Petri, Martin Stade, Klaus Körner