■ Kanadas Regierungschef besucht Kuba: Castro: US-Embargo „Version des Holocaust“
Havanna (AP) – Große Worte hat Kubas Staatschef Fidel Castro beim Besuch des kanadischen Ministerpräsidenten Jean Chretien gefunden: Castro brandmarkte das von den USA gegen sein Land verhängte Embargo als „neue Version des Holocaust“.
Der kubanische Staatschef Fidel Castro geißelte die Isolationspolitik der USA gegenüber Kuba als großes Verbrechen und als Völkermord. Das vor 36 Jahren verhängte US-Embargo führe zu Hunger und Krankheit in der Bevölkerung, sagte Castro. Chretien betonte bei seiner Ankunft am Sonntag abend in Havanna die Wichtigkeit des Dialogs mit der kubanischen Regierung und kritisierte damit indirekt die USA. Chretien ist der erste kanadische Regierungschef seit 1976, der die Karibikinsel besucht.
Obwohl Chretien hervorhob, daß Kanada eine andere Kubapolitik als die USA verfolge, bezeichneten Mitglieder seiner Delegation Castros Vergleich der US-Politik mit dem Völkermord der Nazis als überzogen.
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