Kampfschrei aus dem Unterbauch

■ Taekwon-Do-Frauen-National„mann„schaft ist in Bremen zu Gast

„Oaah! Uoah! Wotsch!“ Die bundesdeutsche Nationalmannschaft der Taekwon-Do-Frauen bereitet sich auf Einladung des Sportver

eins TURA in Gröpelingen auf die Deutsche und die Europa -Meisterschaft vor. Die 20 Taekwon-Do-Kämpferinnen mit internationaler Wettkampf-Erfahrung haben weiße Anzüge an, verschiedenfarbige Gürtel um und gepolsterte Westen umgeschnallt. Die bloßen Füße sind von Spannschonern geschützt. Die Schutzkluft brauchen sie auch. Denn im Gegensatz zu Karate, klärt mich der Landestrainer Roland Klein auf, gehen hier die Abwehr-Schläge bewußt auf Kontakt

-jeder Schlag sitzt. Im Taekwon-Do werden besonders die Beine eingesetzt. Bestimmte Schläge mit den Armen sind sogar verboten. Ansonsten kommt es weniger auf die Muskelkraft, als vielmehr auf die Konzentration und die Wendigkeit an. Taekwon-Do hat deshalb praktisch

keine Altersgrenze. Viele Erwachsene lassen sich durch ihre Kinder animieren, auch noch damit anzufangen.

„Der Kampf-Schrei muß aus dem Unterbauch kommen“, so Klein, „er hilft, die Kräfte zu bündeln.“ Und verschafft Respekt bei der Gegnerin. Manche der 18-bis 24jährigen Kampf -Seniorinnen gucken richtig böse. Sie tänzeln, täuschen und schwupps, streift der ausgestreckte Fuß den Kopf der Gegnerin. Auch Helme gehören zur Ausstattung.

„Blaue Flecken trägt man schon mal davon“, sagt Kerstin Aaslepp, Vize-Europameisterin und Mannschaftssprecherin. Sie hat mit 13 mit Taekwon-Do angefangen. „Aber richtige Verletzungen kommen praktisch nie vor.“ Und was sagen die Männer zu dieser respekteinflößenden

Sportart? Natürlich machen sie mal dumme Bemerkungen. Im Hotel, so Klein, machen die Männer automatisch einen Bogen um die Gruppe von starken Frauen. „Aber ob ich mich besser wehren könnte als eine, die nicht ausgebildet ist - ich würde es lieber nicht darauf ankommen lassen“, sagt Kerstin.

Taekwon-Do hat in Bremen seit 1977 Tradition. Allein im Verein TURA gibt es 300 Taekwon-Do KämpferInnen, davon sind rund 100 Frauen. Beate Ram