: Kammer-Streit spitzt sich zu
■ DGB: DAG „unseriös“ / Baumeister schert aus DGB-Front aus
Mit großer staatsmännischer Geste hat die Angestelltengewerkschaft DAG dem DGB eine „große Koalition zur Rettung der Angestelltenkammer“ angeboten: Der fünfköpfige Vorstand der Kammer solle neu besetzt werden, der DGB soll dabei drei, die DAG zwei Posten erhalten. Ein Wirtschaftsprüfer solle eingeschaltet, über die Schulden des bbi ein Vergleich ausgehandelt werden, anstatt sie voll auf das Konto der Kammer zu übernehmen.
Erwartungsgemäß hat der DGB dieses „Angebot“ als „unseriös“ abgelehnt. Die DAG mit verantwortlichen Positionen zu betrauen, hieße „den Bock zum Gärtner zu machen“, meinte die DGB-Vorsitzende Helga Ziegert und forderte den Rücktritt der DAG-Vertreterin in der Kammer-Vollversammlung, Brigitte Dreyer.
Während der DGB die Erwartung äußert, daß am Montag in der Vollversammlung die Sanierungsbeschlüsse gefaßt werden – insbesondere die Verpfändung der Kammer-Immobilien gegen einen Sieben-Millionen-Sparkassen-Kredit, hat Bernhard Baumeister (DGB), früher Kammer-Präsident und derzeit Vorstandsmitglied, angekündigt, daß er seine Mitarbeit im Vorstand vorläufig einstellen wird und in einer Erklärung klarstellen will, wofür er verantwortlich ist und wofür nicht. K.W.
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