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Kalles Vollspann

■ Ein neuer Stern am Kommentatoren-Himmel?

Heute ist wieder das Erste dran. Das ist schön. Nicht wegen Werner Zimmer, dem Mann mit dem Charme eines „Verkäufers in einem Herrenoberbekleidungsgeschäft“, wie ein Freund sagt. Der mir aber bestimmt nichts aufschwatzen würde, was ich gar nicht will, meine ich. Nein, heute ist wieder Kalle -Rummenigge-Tag. Hat sich richtig rausgemacht im Laufe der WM. Anfangs bestand seine Leistung ja nur darin, seine Hände ordentlich auf dem Tisch zu falten und sie dann ab und zu auf die Tischplatte böllern zu lassen. Jetzt hat er seinen Stil gefunden.

Gar zwei Interpretationsebenen hat er inzwischen parat, wenn eine Spielszene wiederholt und analysiert werden will. Die wichtigere ist der Vollspann. Entweder hat der Spieler den Ball mit dem „Vollspann“ getroffen, oder er konnte ihn nicht mit dem „Vollspann“ treffen. Noch einige Male Kalles Vollspann und auch die Dudenredaktion wird aufmerken. Nominiert für das „Wort des Jahres“? Das wäre doch ein schöner Erfolg.

Und weil der Vollspann am Fuß ist, weiß der ARD-Experte auch gleich zu sagen, ob es sich um „den starken Fuß“ oder um den „schwachen Fuß“ handelt. Kalle kennt alle starken und schwachen Füße landauf, landab. Dann erzählt er auch ganz rotbäckig von seinem „schwachen linken Fuß“, aber vollspann! Wetten, daß?

Christoph Biermann

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