piwik no script img

Kämpfe im Kaukasus

■ In Tschetschenien 30 russische Soldaten getötet. Waffenstillstand vorbei

Moskau (dpa) – Bei den heftigsten Gefechten seit der Verkündung des Tschetschenien-Plans durch den russischen Präsidenten Boris Jelzin haben die Rebellen den russischen Truppen schwere Verluste zugefügt.

In der Nacht zum Freitag wurden bei dem Ort Goiskoje mehr als 30 russische Soldaten getötet und 67 weitere verwundet, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Oberkommando meldete. Etwa 15 Soldaten gelten seit dem Rückzug der russischen Truppen aus dem Ort als vermißt.

Am Donnerstag hatten die Rebellen ein russisches Kampfflugzeug des Typs Su-25 abgeschossen. Jelzin hatte am vergangenen Sonntag einseitig eine Waffenruhe verkündet. Nur Terroraktionen, hieß es, dürften gewaltsam beantwortet werden. Bei einem erneuten Bombenangriff auf das tschetschenische Dorf Schalaschi wurden nach Angaben eines Augenzeugen mindestens ein Zivilist getötet und 30 Bewohner verletzt. „Vier Kampfflugzeuge haben den Angriff geflogen“, sagte Ramsan Bersanow aus der rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Grosny gelegenen Ortschaft am Freitag der Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Der stellvertretende Verwaltungschef des Bezirks Urus-Martan, Ali Jasajew, bestätigte die Angaben.

Der Oberkommandierende der russischen Truppen in der abtrünnigen Kaukausrepublik, Wjatscheslaw Tichomirow, hatte jede Verantwortung seiner Einheiten für die Bombardierungen zurückgewiesen. Wer außer den russischen Streitkräften den Angriff geflogen haben könnte, sagte der General nicht. In Schalaschi sollen 120 Häuser zerstört worden sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen