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Kaderplanung beim FC BayernViele Ungewissheiten

Der Nicht-Meister muss noch gegen Leipzig spielen, bevor er sich intensiv mit Spielerverträgen beschäftigen kann: Bleiben Musiala, Kimmich oder Sané?

Verbindet Eleganz mit Effektivität: Auf Jamal Musiala will der FC Bayern keinesfalls verzichten Foto: Matthias Schrader/ap

München taz | Zumindest für die nahe Zukunft konnten am Donnerstag beim FC Bayern ein paar recht sichere Prognosen abgegeben werden. Darunter jene, dass Harry Kane wieder mitwirken dürfte beim Jahresabschluss gegen RB Leipzig an diesem Freitag. Der Mittelstürmer hatte nach seinem leichten Muskelfaserriss im Oberschenkel in den vergangenen Tagen wieder mittrainiert. Und auch Vincent Kompany ließ vor der Abschluss­ einheit anklingen, gegen die Sachsen mit Kane zu planen.

„Wenn alles läuft, dann spielt er hoffentlich eine Rolle“, sagte der Trainer. Kane soll nach der jüngsten 1:2-Niederlage in Mainz mit seiner Abschlussqualität helfen, den auf vier Punkte geschrumpften Vorsprung auf den Tabellenzweiten Leverkusen zumindest zu wahren. Andernfalls müssten sich die Münchner vor dem Fest auf unangenehme Fragen einstellen. Es sei „ein gefährlicher, aber auch sehr entscheidender Moment in dieser Saison“, warnte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich, man müsse gegen Leipzig „unbedingt gewinnen“.

Was die mittel- und langfristige Zukunft angeht, gestaltet sich das mit den Prognosen naturgemäß schwieriger. Das gilt insbesondere für die vielen Vertragsfragen beim FC Bayern. Die Arbeitspapiere von sieben Spielern laufen am Ende dieser Saison aus, bei weiteren sechs ist das im Sommer 2026 der Fall. Viel Handlungsbedarf also für Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, um den Kader zukunftssicher aufzustellen, sich gegen unerwünschte, womöglich gar ablösefreie, Abgänge zu wappnen und zugleich möglichst die Gehaltskosten zu senken.

Das Publikum schaut bei dem komplizierten Unterfangen vor allem auf Kimmich, Manuel Neuer, Thomas Müller, Leroy Sané und Alphonso Davies, die alle nur bis zum 30. Juni 2025 gebunden sind. Zumindest im Fall Neuer steht die Verlängerung kurz bevor. „Beide sind froh und glücklich, wenn es dann über die Bühne geht. Ob er der Erste ist oder nicht, das kann ich noch nicht sagen, aber die Gespräche sind auf jeden Fall in die Richtung, dass man sich das vorstellen kann“, sagte Eberl am Donnerstag, „jetzt gilt’s, die letzten Details zu klären.“

Neuer über Müller

Neuer hatte seinen Verbleib schon bei einem Fanclub-Besuch angedeutet. „Ich glaube, beide Seiten würden sich freuen, wenn es weitergeht“, hatte der 38-Jährige gesagt und sich auch für eine Verlängerung mit Thomas Müller, 35, ausgesprochen. „Es wäre für den Verein und für Thomas gut, wenn er weitermacht. Zumindest ein Jahr“, befand Neuer. Sportlich spielt Müller allerdings meist nur noch eine Nebenrolle.

Müllers Platz in der Startelf übernommen hat längst Jamal Musiala. Und so, wie sich der 21-Jährige äußert, spricht viel dafür, dass er sich mit den Münchnern einigen und seinen Vertrag über 2026 hinaus verlängern wird. „Ich möchte gerne beim FC Bayern eine Ära prägen“, sagte der Offensivspieler der Sport Bild. Dennoch wäge er ab, und wichtig sei bei der Entscheidung, „dass wir wettbewerbsfähig sind, auch in der Champions League um den Titel spielen können“.

Ebenso viel Wert darauf legt Kimmich, den Eberl zum Kapitän der Zukunft und neben Musiala zum Gesicht des FC Bayern machen will. Kimmich könnte im Sommer ablösefrei wechseln, zudem wird er im Februar 30 Jahre alt. Er steht also vor seinem letzten großen Vertrag. Nicht zu vergessen ist zudem, dass er in der Vergangenheit zuweilen Rückhalt im Verein vermisste. Er wisse zwar, was er am FC Bayern habe. Zudem fühle sich seine Familie in München extrem wohl, aber: „Auf der anderen Seite hat man auch einen gewissen Karriereplan im Kopf. Da muss man abwägen.“ Das könnte für einen Wechsel zu einem Topklub im Ausland sprechen.

Daran hatte auch Davies gedacht, konkret an Real Madrid. Doch inzwischen spricht wieder mehr für einen Verbleib in München über 2025 hinaus. Bei Sané hat sich zuletzt die gegenteilige Tendenz eingestellt. Es gilt als zunehmend fraglich, ob sein Vertrag verlängert wird. Dem hochveranlagten deutschen Nationalspieler fehlt nach wie vor die Konstanz.

Sané wird im Januar 29, auch für ihn geht es um den wohl letzten großen Vertrag. Eberl spricht allgemein davon, dass man mit den Spielern sehr transparente, offene und klare Gespräche von beiden Seiten geführt habe. Er sagte: „Ich hoffe, dass die Spieler sich in den Urlaubstagen die Zeit nehmen, darüber nachzudenken. Wir sind gespannt, wie wir im Januar weitermachen können.“

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1 Kommentar

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  • ….da bin ich wohl beim Kicker gelandet……Hut ab!!