KW Institute for Contemporary Art: Brick Road: Judith Hopf und die Ziegelbirne
Naturstoffe sind eben doch so gewaltig wie der Bann technologischer Apparate: In Judith Hopfs Videoarbeit „Lily’s Laptop“ (2013) setzt das Au-Pair-Mädchen Lily vergnügt das Haus unter Wasser, um den Zugang verweigernden Laptop schwimmen zu lassen. Die Filme in Hopfs Werkschau „Stepping Stairs“ laufen in „schwebenden Kinos“, von der Decke gehängten Schauräumen aus Stoff, unter denen die Zuschauer_innen wie Füßler_innen erscheinen. Eine überdimensionale Hand hingegen ist aus Backsteinen geschleift, wuchtig wächst sie aus dem Boden. Schräg gegenüber ist eine Birne aus Mineralstaub auf den Boden geplumpst – mehr BRD-Geschichte als Food-Icon. Das Innenleben von Mauerkonstruktionen ergründet Hopf auch mit Bezug auf John Hejduk. Seinem anthropomorphen grün-grauen Gebäude „Berlin-Masque“ in Kreuzberg ist Hopfs blau-rot-gelbe Fassadenarbeit nachempfunden. In der Publikation tritt Hopf auch als Künstlerin des Wortes auf: Sie steigt Rolltreppen hinauf und hinab – immer der Bewegungsrichtung entgegen. nym
Bis 15. 4., Mi.–Mo. 11–19 Uhr, Do. 11–21 Uhr, Auguststraße 69
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen