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KP Rußland ratlos

Moskau (adn) - Mit einem unerwarteten Kompromiß ist die zweite Etappe des Gründungsparteitages der russischen KP am Donnerstag in Moskau zu Ende gegangen. Die Annahme eines Aktionsprogramms, dessen vorliegender Entwurf während der dreitägigen Beratungen zu überaus kontroversen Diskussionen geführt hatte, wurde zum Abschluß überraschend verschoben. In einer mehrheitlich von den Delegierten angenommenen Resolution wurde festgelegt, den überarbeiteten Entwurf bis spätestens 15. Oktober in der Parteipresse zur Beratung in den Grundorganisationen zu veröffentlichen und noch bis zum Ende des Jahres auf einer gemeinsamen Sitzung von Zentralkomitee und Parteikontrollkommission anzunehmen. Bis dahin gelte das vom XXVIII. KPdSU-Parteitag gebilligte Programm und Statut als Grundlage der Arbeit der neugegründeten Partei Rußlands.

Bisher hatte ein Teil der Delegierten die Verschiebung der Annahme der von ihnen hart kritisierten grundlegenden Parteidokumente auf den II. Parteitag gefordert, ein anderer Teil, die Konservativen, hatte konsequent eine sofortige Beschlußfassung befürwortet. Zum Abschluß des höchsten russischen Parteiforums stimmten die Abgeordneten mehrheitlich für die Durchführung eines Referendums unter allen Mitgliedern der russischen KP. Darin soll über den künftigen Weg der Partei entschieden werden.

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