piwik no script img

KP-Chef Jiang wird Tokio besuchen

Peking (dpa) — Erstmals seit dem Pekinger Massaker von 1989 wird mit Jiang Zemin wieder ein chinesischer KP-Chef das benachbarte Japan besuchen. Chinas Außenminister Qian Qichen und sein japanischer Amtskollege Michio Watanabe vereinbarten bei ihrem Zusammentreffen am Samstag in Peking den Jiang-Besuch für die erste Hälfte dieses Jahres. Auch Chinas Parlamentspräsident Wan Li wird laut der chinesischen Nachrichtenagentur 'Xinhua‘ zu einer offiziellen Visite nach Japan reisen. Hingegen wurde noch keine Übereinstimmung über einen möglichen China-Besuch des japanischen Kaisers Akihito erzielt.

In seiner Unterredung mit Qian Qichen appellierte Watanabe nach Angaben eines japanischen Sprechers an China, auf internationale Sorge über die Verletzung von Menschenrechten „auf positive Weise“ zu reagieren. Dies würde auch zu einer Verbesserung der Stellung Chinas in der Welt beitragen. Im Gespräch mit Ministerpräsident Li Peng lobte Watanabe jedoch andererseits die chinesische Politik laut 'Xinhua‘ als „klug“, denn sie habe für „soliden und stabilen Fortschritt“ gesorgt.

Eine Situation wie in der Sowjetunion habe sich in China nicht ereignet. Li Peng sagte, das Auseinderfallen der Sowjetunion habe nur „geringe Auswirkung auf China“ gehabt. Die chinesische Bevölkerung sei nun „noch zuversichtlicher beim Aufbau des Sozialismus mit chinesischen Besonderheiten“.

China ist das erste Land, das Watanabe nach seinem Amtsantritt im November offiziell besucht. Im August hatte mit dem damaligen japanischen Ministerpräsidenten Toshiki Kaifu erstmals seit 1989 wieder ein Politiker eines führenden Industriestaates Peking besucht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen