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KOMMENTARHerzlich Willkommen

■ Roma werden Ehrenbürger Bremerhavens – vgl. S.18

Da staunt selbst Bremerhavens Oberbürgermeister Karl Willms: Nie hätte er gedacht, daß seine fischige Rechteck-Stadt im Ausland solche Attraktivität gewinnen könnte. Noch vor wenigen Wochen hatte er jeder Hoffnung abgeschworen, aus Bremerhaven einmal das „Venedig des Nordens“ machen zu können. Doch jetzt ist es gar zum Mekka geworden.

Über 500 jugoslawische Roma ziehen das Gnadenbrot, das Fisch-Town für Sozialhilfe-EmpfängerInnen zu bieten hat, der heimischen Sonne vor, und immernoch werden es mehr. Das spricht nicht nur gegen den jugoslawischen Sozialismus, der sich mit satten Weltbank-Krediten den Hunger ins Land geholt hat. Es spricht auch für die schon aufgegebene Hoffnung, daß aus Bremerhaven die weltoffene Stadt werden könnte, für die sich der Hafen am Weserausgang gerne in Prospekten erklärt.

„Seid herzlich willkommen!“ könnten Bremerhavens Stadtobere den jugoslawischen Roma zurufen. „Wir haben auf Euch und Euer buntes Treiben gewartet“. Hoffnungslose Anträge auf Asyl sind dann nicht mehr nötig. Bremerhaven vergibt Ehrenbürgerschaften.

Dirk Asendorpf

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