KINDERSCHUTZ HEISST VOR ALLEM KAMPF GEGEN DAS ELEND: Kinder sind keine Waren
Die Zahlen sind erschütternd. 250 Millionen Minderjährige werden weltweit zu Kinderarbeit in Minen, Feldern und Fabriken gezwungen. Mindestens eine, wenn nicht fünf Millionen asiatische Mädchen und Jungen werden jährlich in die Prostitution getrieben. 100 neue Seiten mit Kinderpornografie kommen täglich neu ins Internet.
Hinter diesen Zahlen stecken Schicksale. Sie erzählen von millionenfachem Leid, von Erniedrigung und brutaler Ausbeutung. Sie sagen auch: Kinder sind Waren, die wir Erwachsene in den Industrieländern massenhaft ungestraft digital konsumieren; die wir physisch und psychisch erniedrigen; die wir mit der ungerechten Verteilung der globalen Ressourcen in die Sklavenarbeit treiben. Hat diese Ware Kind eine Stimme, eine politische Lobby, einen Medienscheinwerfer, der das Leiden, die Erniedrigung, die Ausbeutung anklagt und bekämpft? Die paar Jugendlichen, die im Rahmen der Kinderschutzkonferenz in Yokohama über ihr Schicksal berichten durften, sagen: Nein!
Kinder brauchen mehr Schutz. Schutz, der den kulturellen und sozialen Normen der jeweiligen Gesellschaft angepasst ist. Kinder brauchen eine Gleichstellungsbewegung, eine Partei, eine Industrie, die sie finanziert – und eine aufgeklärte Erwachsenenwelt, die sie als Personen akzeptiert. Kinder brauchen Öffentlichkeit, Foren, in denen sie ihre Stimmen erheben können, eine Kinderseite in jeder Zeitung! Vor allem aber brauchen Kinder keine Kriege, sondern ernsthafte Bemühungen zu einer gerechteren Verteilung des weltweiten Reichtums. Ihre 250.000.000fache Versklavung in Minen, Feldern und Fabriken ist das Produkt von Armut. Diese zu bekämpfen sollte für uns Erwachsene das vorrangige Ziel werden. ANDRÉ KUNZ
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