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K O M M E N T A R Verhandlungspause

■ In Nicaragua ist deshalb noch kein Friede in Sicht

Bei den Verhandlungen in Sapoa haben die Sandinisten die Kröte geschluckt. Die Contras durften am nationalen Dialog, an den politischen Verhandlungen also, teilnehmen, ohne die Waffen strecken zu müssen. Ob die vereinbarte „Einstellung offensiver militärischer Operationen“ für einen Zeitraum von 60 Tagen in einen endgültigen Waffenstillstand münden wird, ist allerdings offen. Angesichts der allgemeinen Kriegsmüdigkeit des Volkes und der wirtschaftlichen Zerrüttung des Landes können sich die Sandinisten eine Fortsetzung des Krieges, der bereits über 25.000 Tote forderte, nicht leisten. Aber auch die Contra ist in einer prekären Lage. Nach der Sperrung der US–Hilfe hätte ihr die sandinistische Offensive der letzten Woche möglicherweise den Garaus gemacht, wenn die Entsendung von über 3.200 Soldaten nach Honduras den Sandinisten nicht Einhalt geboten hätte. Doch wird die Feuerpause den Konflikt, der dem Krieg zugrundeliegt, wieder ins Zentrum der Auseinandersetzung rücken: den Kampf um die politische Macht. Und am Verhandlungstisch werden die Sandinisten nun - ein Novum - der gemeinsamen Front von politischer Opposition und Contra gegenübersitzen. Deren wesentliches Ziel ist es, über eine Reihe von Verfassungsänderungen und eine Entflechtung von Sandinistisc Risiko ein, daß auf die Feuerpause das Feuer folgt. Über Krieg und Frieden ist noch längst nicht entschieden. Thomas Schmid

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