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Justizvollzug: Mehr Schaden als Nutzen?

■ Jutizsenator Kröning zog Bilanz

Rund ein Viertel der Strafgefangenen in Bremen ist drogenabhängig. Darauf hat am Donnerstag der scheidende Bremer Justizsenator Volker Kröning (SPD) hingewiesen. Kröning sagte vor Journalisten, im Bereich der Drogenproblematik könnten bestimmte Haftbedingungen mehr Schaden anrichten als sie vermeiden würden. Schwerpunkte der künftigen Kriminalpolitik sollte daher die Einrichtung von drogenfreien Bereichen und kleinen Wohnbereichen in den Bremer Strafvollzugsanstalten sein. Außerdem sollte die Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Sozialressort sowie mit sozialen Trägern ausgebaut werden, um eine bessere Betreuung von Häftlingen zu gewährleisten. Als Beispiele nannte der SPD-Politiker Methadonprogramme, Hilfe bei der Wohnungssuche und Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

Als eine seiner letzten Amtshandlungen stellte Kröning gestern einen Aufsatzband mit dem Titel „Praktische Kriminal-Politik“ vor. Auf 250 Seiten haben über dreißig Autoren neue Forderungen an den Strafvollzug formuliert.

Zum Abschluß seiner vierjährigen Amtszeit als Justizsenator zog Kröning, der voraussichtlich von Henning Scherf (SPD) abgelöst wird, eine positive Bilanz seiner Arbeit. Nach seinen Worten wird die neue Ampel-Koalition die liberale und sozial ausgerichtete Kriminalpolitik der vergangenen Jahre fortsetzen. Leitfaden für geplante Gesetzesänderungen im Bremer Strafvollzug werde der Gedanke sein, „Haft zu vermeiden und zu verkürzen, wo immer es möglich und verantwortbar erscheint“. dpa

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