: Junta in São Tomé
■ Putschisten versprechen Wahlen
São Tomé (AP/rtr) – Einen Tag nach dem Staatsstreich in dem westafrikanischen Inselstaat São Tomé und Principe und der Festnahme von Staatspräsident Miguel Trovoada haben die Putschisten gestern Wahlen versprochen. Wie einer der Anführer, Leutnant Fernando Sousa da Ponte, dem portugiesischen Rundfunk sagte, wollten die Putschisten Gespräche mit den Parteien des Landes aufnehmen, um eine Junta zu gründen. Diese solle 90 Tage bis zu Wahlen im Amt bleiben. Nach ihrem unblutigen Putsch hatte die Gruppe junger Offiziere am Dienstag das Parlament aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt.
Der verhaftete Staatschef Trovoada – der erste freigewählte Präsident in der Geschichte des Landes – wies das Gesprächsangebot zurück und erklärte, er sei nach wie vor das legale Staatsoberhaupt. Portugal, Angola und Gabun haben mittlerweile angeboten, ihm Asyl zu gewähren. Gabun will mit französischer Unterstützung versuchen, zwischen Putschisten und Regierung zu vermitteln. Die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) verurteilte den Staatsstreich und forderte die Wiedereinsetzung der Regierung. Dieselbe Forderung erhoben auch die USA, die damit drohten, die für dieses Jahr geplante Finanzhilfe von 300.000 Dollar zu streichen.
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